Ronaldo Wrobel

Hannahs Briefe

Roman
Cover: Hannahs Briefe
Aufbau Verlag, Berlin 2013
ISBN 9783351035242
Gebunden, 328 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Aus dem Portugiesischen von Nicolai von Scheder-Schreiner. Rio de Janeiro am Vorabend des Zweiten Weltkriegs: Nach der gescheiterten Revolte von 1935 eröffnet das Vargas-Regime eine Hexenjagd auf Kommunisten. Der Schuhmacher Max Kutner, ein polnischer Jude, muss im Auftrag der Geheimpolizei auf Jiddisch verfasste Korrespondenz etlicher Exilgenossen übersetzen und nach verschlüsselten Botschaften durchsuchen. Dabei stößt er auf die Briefe einer gewissen Hannah an ihre Schwester Guita. Hals über Kopf verliebt er sich in die unbekannte Schreiberin und beginnt sie fieberhaft zu suchen bis sie eines Tages vor ihm in seinem Schusterladen steht und er sie an ihrer Handschrift erkennt. Doch die wirkliche Hannah ist nicht die Traumfrau aus den Briefen: Sie arbeitet als Edelprostituierte und gleichzeitig als Spionin.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.08.2013

Wenn Ronaldo Wrobels eher bedächtige Erzählung über die verschlungene brasilianisch-jüdische Geschichte in den 1920er und 30er Jahren und die Themen Spionage, Prostitution und Zensur im Immigrantenmilieu schon fortgeschritten ist und endlich Fahrt aufnimmt, scheint Michaela Metz ein wenig erleichtert. Bis hierhin hat das Buch auch in der Schilderung der politischen Wirren im damaligen Rio, die der Autor parallel zur Liebesgeschichte zwischen einem polnischen Schuster und einer Prostituierten in Rio entwickelt, für sie nichts von einem Thriller, sondern funktioniert eher als mosaikhaftes, aber bedächtig gesetztes Historienbild. Beides zusammen ergibt für Metz schließlich einen durchaus empfehlenswerten Roman.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de