Richard Wagner

Herr Parkinson

Cover: Herr Parkinson
Albrecht Knaus Verlag, München 2015
ISBN 9783813506532
Gebunden, 144 Seiten, 16,99 EUR

Klappentext

Richard Wagners radikale Auseinandersetzung mit seiner Erkrankung. Wie lebt man mit einer Krankheit, die selbst die alltäglichsten Dinge sabotiert? Wie leben die anderen damit? Was bedeutet Krankheit überhaupt? Mit dem unbestechlichen Blick des Schriftstellers erzählt Richard Wagner von seiner Parkinson-Erkrankung. Zunächst ganz zurückhaltend wird dieser gelassene und unberechenbare Herr Parkinson über die Jahre zum schicksalhaften Gegenüber des Autors und erlangt immer mehr Macht über dessen Leben.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.07.2015

Friedmar Apel hat seine Zweifel, ob das gut geht, wenn der Autor Richard Wagner sich mit der leibhaftig gewordenen, durch Herrn Parkinson 1817 erstmals beschriebenen Erkrankung auseinandersetzt. Überall lauern falscher Heroismus, Leidenskitsch und Verbitterung. Oder Mangel an Stimmigkeit, wie in der von Wagner bemühten Allegorie. Aber auch an der Verkrampfung im Stil kommt der Autor laut Apel leider nicht vorbei. Apel freut sich über jede trocken witzige Stelle im Buch und frohlockt, wann immer der Autor sachlich das eigene Verhalten dokumentiert. Was die Krankheit fürs Schreiben bedeutet, so Wagners Thema, vermag der Rezensent also ganz gut zu erkennen (u. a. nämlich das Aussetzen des literarischen Urteilsvermögens, so Apel), wenn auch vielleicht nicht im Sinne des Autos.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 30.05.2015

In die Reihe der "Pathografien", Krankheits- und Sterbebücher der jüngsten Zeit, ordnet Barbara Möller das autobiografische Werk "Herr Parkinson" des Schriftstellers Richard Wagner ein, jenes "Selbstporträt des Künstlers als kranker Mann". Die Rezensentin zeigt sich begeistert von der kurzweiligen, gar aufregenden Lektüre, die allerdings zwangsläufig auch immer etwas Voyeuristisches an sich habe. Ihr gefällt die Bandbreite an Tonarten, die der Autor - einst aus Rumänien geflohen und Ex-Mann von Herta Müller - in seinem schonungslos existenziellen Buch spiele, vom Zorn angesichts des ungerechten Schicksals bis hin zur lakonischen Selbstironie. Möllers Besprechung wird gerahmt und geprägt von den Eindrücken einer Lesung Wagners in Berlin, das "schreckliche Schauspiel" des schwerkranken Mannes scheint die Rezensentin nachhaltig bewegt zu haben.