Urs Widmer

Reise an den Rand des Universums

Autobiografie
Cover: Reise an den Rand des Universums
Diogenes Verlag, Zürich 2013
ISBN 9783257068689
Gebunden, 352 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

"Kein Schriftsteller, der bei Trost ist, schreibt eine Autobiographie", lautet der erste Satz. Urs Widmer hat die eigene Warnung in den Wind geschlagen und ein Erinnerungsbuch verfasst. Mit dreißig begann sein Leben als Schriftsteller. Die Zeit davor bildet das Fundament seines Werks, und ihr ist dieses Buch gewidmet, den Fakten und Erinnerungen, wie es "tatsächlich" war. Eine persönliche Geschichte aus den für die Weltgeschichte so entscheidenden Jahren 1938-1968.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.10.2013

Urs Widmer ist ein Autor, der schon in seinen Romanen gern Autobiografisches verarbeitete, den Tod des Vaters sogar gleich mehrfach, weiß Hans-Herbert Räkel. In seiner tatsächlichen Autobiografie "Reise an den Rand des Universums" erfährt der Rezensent jetzt von einer Frage, die Widmer schon immer umtrieb, und die nicht nur dieses Buch, sondern auch alle bisherigen in ein bestimmtes Licht rückt: Wenn alles Erinnern eigentlich Erfinden ist, wie kann eine Biografie etwas anderes sein als ein Roman? Räkel bereitet es ein diebisches Vergnügen, Parallelen zwischen Widmers Lebensbeschreibungen und den geschriebenen Romanen aufzuspüren, die Menschen und Orte und Ereignisse, die sie in "durchsichtiger Minimalverkleidung" bevölkern.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 27.08.2013

Das Glück, sein Leben gelebt zu haben und jenes, darüber schreibend zu berichten, vermag Roman Bucheli auf jeder Seite von Urs Widmers Lebenserinnerungen nachzuempfinden, derart lustvoll streift der Autor durch sein Gedächtnis. Wenn Widmers Erinnerungsmaschine mitunter heiß läuft und schwüle Liebesdetails ausspuckt oder unbeholfen und von allen Lektoren verlassen, wie Bucheli kritisiert, Auschwitz und unbeschwertes Kinderspiel allzu nah nebeneinander stellt, muss der Rezensent zwar schlucken und rasch weiterblättern. Solche Passagen sind laut Bucheli aber zum Glück rar. Allermeistens trifft er auf zauberhafte Bilder, auf ein kunstvolles Miteinander von Erinnerung und Erfindung sowie treffende Porträts.