Raymond Carver

Ein neuer Pfad zum Wasserfall

Gedichte
Cover: Ein neuer Pfad zum Wasserfall
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2013
ISBN 9783596950058
Gebunden, 160 Seiten, 18,99 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Helmut Frielinghaus. Als der Arzt Raymond Carver mitteilte, er hätte nur noch wenige Monate, wusste er, es blieb nur noch Zeit für Gedichte. In ihnen findet sich alles aus seinen Stories wieder: die unerwarteten Wendungen, die Lakonie. Der Leser ist gebannt von der Aufmerksamkeit und Gelassenheit, mit der Carver den Lauf der Welt betrachtet.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.07.2013

Staunend über Carvers Verskunst lässt dieser Band Nico Bleutge zurück. Den nahen Tod des Autors spürt er zwar zwischen den Zeilen, doch von Wehleid keine Spur. Dafür von Liebe, sinnlich, dunkel und schwer, mit bisweilen melancholischen Bildern, etwa: "Die Zeit ist ein Silberlöwe". Intensiv findet Bleutge die Stücke, erzählerisch dem Unsäglichen nachspürend, dem Jenseits, der Abendluft, der Liebsten im Schlaf. Wenn Carver Gedichte von Milosz und Tanströmer unter die eigenen mischt, empfindet der Rezensent das als folgerichtig, wie Echos oder Kommentare zu Carvers Texten. Dass die Originaltexte im Band fehlen, kann Bleutge nur verschmerzen, da die Übertragungen von Helmut Frielinghaus ihm so kongenial erscheinen.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 04.06.2013

Als sozusagen auf Innerste komprimierte Prosa liest Angela Schader die Gedichte Raymond Carvers, die dieser im Angesicht seines nahen Krebstodes geschrieben hat. Letzterer Umstand wieder lässt Schader beeindruckt gerade die Zurückhaltung und Genauigkeit bestaunen, mit der Carver hier von letzten Dingen spricht, vom Sterben, von der Sünde, von der Liebe. Die Anlage des Bandes mit eingewobenen Prosastücken von Tschechow, die, wie Schader erkennt, mit den Gedichten kommunizieren, gefällt der Rezensentin und erinnert sie zugleich an Czeslaw Milosz. Vermächtnis scheint ihr dieser Band in doppelter Hinsicht zu sein, als Carvers letzte Arbeit und auch als diejenige des Carver-Übersetzers Helmut Frielinghaus.

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