Philip Hoare

Leviathan oder Der Wal

Auf der Suche nach dem mythischen Tier der Tiefe
Cover: Leviathan oder Der Wal
Mare Verlag, Hamburg 2013
ISBN 9783866481541
Gebunden, 522 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Hans-Ulrich Möhring. Moby-Dick ist ein Buch, das durch seinen Wal legendär wurde, aber umgekehrt wird ebenfalls ein Schuh draus: Seit der Roman von Herman Melville 1851 veröffentlicht wurde, hat man Wale mit anderen Augen gesehen. Aus einem bereits legendären, mythischen Tier schuf Melville einen modernen Mythos. Philip Hoare, seit jeher fasziniert von Walen, versucht in Leviathan seiner Besessenheit auf den Grund zu gehen. Warum haben Wale eine so starke Anziehungskraft auf den Menschen? Warum spielen sie in unserer Fantasie immer wieder eine Rolle, verschmelzen darin mit dunklen Vorstellungen von Seeschlangen und anderen vorsintflutlichen Riesenwesen? Ist der Wal ein Symbol paradiesischer Unschuld in Zeiten der Artenbedrohung und des Klimawandels? Oder eher ein uraltes Sinnbild für das Böse schlechthin, ein bizarrer Fisch, der Jona verschluckt hat?

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.08.2013

Nach der Lektüre hat Harald Eggebrecht nur einen Wunsch: Möge der Wal, so wie bei Melville, überleben. Davor hat er bei Philip Hoare über die Massenschlachtungen der Meeresriesen gelesen, über den intensiven Geruch unter Deck historischer Walfänger, kochenden Blubber und die Schwimmkünste der Wale, ist dem Autor nach Nantucket und ins London Natural History Museum gefolgt, hat Melville und Hawthorn in eindringliche Porträts geschaut, eine Sozialgeschichte über Mensch und Wal sowie einen spannenden Roman gelesen nach bester angelsächsischer non-fiction-Manier, gut recherchiert und mit unwiderstehlicher Sogwirkung. Der Clou: Eggebrecht fühlt sich geradezu ozeanisch.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 20.06.2013

Rezensent Alexander Cammann ist hingerissen von dieser Kulturgeschichte des Wals. Autor Philip Hoare kennt sich phantastisch gut aus, lobt er. Von der Biologie über die Geschichte des Walfangs, die sexuelle Symbolik bis zur Wal-Darstellung in Kunst und Literatur - Hoare erzählt so anregend, dass Cammann im Kopf jeden Weg mitgeht. Dass der Autor auch noch verdammt gut schreiben kann, dürfte dabei geholfen haben.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.04.2013

Monströses Buch, befindet Hannes Hintermeier über Philip Hoares Früchte einer lebenslangen Beschäftigung mit Melvilles Überroman "Moby-Dick". Thematisch weit gefasst, wie Hintermeier respektvoll anmerkt, verarbeitet der Brite hier seine Urängste vorm Meer ebenso wie seine Faszination betreffend den Wal. Die in dem essayistisch gehaltenen Buch versammelten, entlang Melvilles Romanwerk entwickelten Kenntnisse des Autors über Walfang beeindrucken den Rezensenten, überfordern ihn aber auch, da der Autor seine mitunter selbst höchst literarisch anmutenden Erkundungen immer wieder mit autobiografischen Einschüben versieht oder allzu lyrisch-ozeanisch beziehungsweise philosophisch geraten lässt. Ein reiches Buch für den hart gesottenen Polyhistoriker, meint Hintermeier.
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