Peter York

Zu Besuch bei Diktatoren

Cover: Zu Besuch bei Diktatoren
Wilhelm Heyne Verlag, München 2006
ISBN 9783453675162
Kartoniert, 190 Seiten, 14,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Georg Deggerich. Stellen Sie sich vor, Sie haben alle Macht und alles Geld der Welt. Wie richten Sie sich ein? Peter York, Englands meistzitierter und meistgefürchteter Stilkritiker, hat die Häuser und Paläste von Diktatoren unter die Lupe genommen. Und wenn es stimmt, dass man ist, wie man wohnt, dann sagt dieses Buch mehr über die gefährlichsten Männer und Frauen der jüngeren Menschheitsgeschichte aus als jedes Geschichtsbuch.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.01.2007

In Peter Yorks bebilderter Kulturgeschichte der Selbstinszenierungen berühmt-berüchtigter Tyrannen hat Niklas Maak aus aktuellem Anlass vor allem die Ikonografie um Saddam Hussein interessiert. Mit dem Autor erzählt der Rezensent von der Befremdung der amerikanischen Soldaten beim Anblick der Gemälde in Saddams Palast: Sollten und konnten Sie ihre ikonoklastische Wut wirklich an Bildern auslassen, die eindeutig der "amerikanischen Fantasy-Trash-Kultur" entsprungen zu sein schienen? Amüsiert berichtet der Rezensent auch von einem nach dem Ersten Golfkrieg angefertigten hinterhältigen Bodenmosaik im Bagdader Hotel "Al Rasheed". Abgebildet war das durch die Inschrift "Bush is criminal" ergänzte Konterfei George Bush seniors, das gemäß seiner Natur als Bodenmosaik täglich mit Füßen getreten wurde. Wie sollte dies zerschlagen werden, ohne als Präsidentenbeleidigung empfunden zu werden? Wie heikel der Umgang mit ikonographischen Mitteln ist, meint der Rezensent abschließend, zeigt sich nicht zuletzt in den unglücklichen Bildern von Husseins Hinrichtung, die einer sonst nur von Entführungen bekannten ikonografischen Inszenierung folgen und den blutrünstigen Diktator daher ikonografisch zur mitleiderregenden Geisel geraten lassen.
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