Peter Paul Zahl

Der Domraub

Ein Schelmenroman
Cover: Der Domraub
dtv, München 2002
ISBN 9783423242998
Kartoniert, 329 Seiten, 15,00 EUR

Klappentext

Welcher echte Ganove würde nicht vom "Großen Coup" träumen? Der verhinderte Partisan und Kunststudent Vladimir Heiter hat kein gutes Leben gehabt. In Belgrad hat er Lebensmittelmarken geklaut und ist dafür auf Titos Gefängnisinsel Goli Otok fast zu Tode gequält worden, in der Schweiz hat er gesessen, weil er ausgerechnet einem Agenten von Interpol einen gefälschten Botticelli anzudrehen versucht hat. Aber dann kommt "das ganz große Ding". Am Allerheiligentag des Jahres 1975 steht ein Bekannter vor der Tür und erklärt, dass er zusammen mit einem Komplizen den Kölner Domschatz geklaut hat: Gold, Schmuck und Sakralgegenstände im Wert von Millionen!

Im Perlentaucher: Rezension Perlentaucher

"Der Domraub" ist Zahls zweiter "Schelmenroman", der erste war 1979 "Die Glücklichen". Er wurde in den großen Feuilletons besprochen, Fritz J. Raddatz nannte den 1944 geborenen Zahl in der Zeit einen "Schriftsteller von behutsamer Menschenfreundlichkeit". Mit einer Reihe späterer Bücher musste Zahl jedoch in kleine und kleinste Verlage ausweichen, die Tonangeber ignorierten ihn nun. Aufstiegswillige Kritiker urteilen eben nicht literarisch, sondern politisch. In den siebziger Jahren traf Zahl den Zeitgeist, da schaute niemand so genau hin, ob er auch schreiben konnte...
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.07.2002

Maike Albath haut in diesem Verriss ordentlich auf die Pauke. Der Roman, der im Untertitel als "Schelmenroman" angekündigt ist, kann sich mit Vorbildern des Genres in keiner Weise messen, befindet die Rezensentin. Durchaus virtuos macht sie ihrem Ärger Luft und beschimpft das Buch als "kalauernde Wohngemeinschaftsvariante". Albath findet, dass der Autor es sich viel zu leicht macht hat, wenn er versucht, mit ein "paar altertümlichen Floskeln" und Kalauern ('Viehlosophen') einen Helden zu schaffen, der gegen 'das System' zu Felde zieht. Zwar kann sie die Beweggründe Zahls für seine "satirische Abrechnung mit der bundesrepublikanischen Rechtsprechung" verstehen, - so lässt sich ihrer Ansicht nach das Buch nämlich lesen - doch "verzeihen" kann sie es ihm nicht. Dass Zahl zudem mit vielen Sexszenen und Beschreibungen von Verdauungsvorgängen aufwartet, die "an Eintönigkeit kaum zu überbieten sind", schürt zusätzlich den Ärger der Rezensentin.
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