Negar Djavadi

Desorientale

Roman
Cover: Desorientale
C.H. Beck Verlag, München 2017
ISBN 9783406714535
Gebunden, 400 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Michaela Meßner. In ihrem autobiografischen Debütroman erzählt Négar Djavadi aus der Sicht ihres Alter Egos Kimiâ Sadr die Geschichte ihrer Familie, die aus Iran stammt. Ein zweiter Erzählstrang betrifft Kimiâ selbst und ihre Schwangerschaft. Die klappt nur mit Hilfe der Medizin und der Mann dazu ist auch nur geliehen - Kimiâ liebt eher Frauen. In Teheran geboren und seit zehn Jahren im Pariser Exil, hat Kimiâ stets versucht, ihr Land, ihre Kultur, ihre Familie auf Abstand zu halten. Doch die Geister der Vergangenheit holen sie wieder ein, um in einem überwältigenden Bilderreigen die Geschichte der Familie Sadr in drei Generationen vor ihr abzuspulen: die Drangsale im Leben der Ahnen, ein Jahrzehnt der politischen Revolution, die Winkelgassen der Adoleszenz, berauschende Rockmusik, das schelmische Lächeln einer blonden Bassistin. Und dann gibt es, im dunklen Kern dieses Romans über den Iran von gestern und das Frankreich von heute, noch eine furchtbare Geschichte zu erzählen

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.10.2017

Rezensent Thomas Thiel entdeckt mit Negar Djavadi den Iran als ein Land jenseits des Schurkenstaat-Verdachts, als eine von inneren Spannungen durchzogene, gedemütigte Kultur voller Hoffnungen und Schönheit. Wie die Autorin entlang ihrer eigenen Biografie witzig und mit sprachlicher Fantasie vom Aufwachsen im Iran und vom Exil in Frankreich erzählt, politisches Geschehen kommentiert und den Riss nachzeichnet, den das Verlassen der Heimat verursacht, verdeutlicht Thiel, warum der Westen als Modell so viele Iraner nicht überzeugt. Mitreißend, findet er.
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