Nedjma

Die Mandel

Roman
Cover: Die Mandel
Droemer Knaur Verlag, München 2005
ISBN 9783426196991
Gebunden, 249 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Eliane Hagedorn und Bettina Runge. Dieses Buch hat etwas Exzessives - es atmet Leidenschaft, Gier und Liebe, Wut, Empörung und Enttäuschung, Rausch, Ekstase und Zärtlichkeit. Die junge Badra ist fest davon überzeugt, dass sie für die Liebe bestimmt ist. Doch für solche Träume lebt sie im falschen Land - sie ist Marokkanerin und Muslimin. Gemäß der Tradition wird sie verheiratet und erlebt in ihrer Ehe nur Gleichgültigkeit und Demütigung. Badra verlässt ihren Mann und flieht zu ihrer Tante nach Tanger. Von ihr lernt sie, dass sie das Recht auf ein selbst-bestimmtes Leben hat. Und sie begegnet Driss, der ihr die Augen für die vollkommene Liebe öffnet - eine Liebe voller Empfindsamkeit und Hingabe. Entfesselt erobert sich Badra ihren Körper zurück und erkennt, was es heißt, Frau zu sein. Doch die Beziehung wird zur erotischen Obsession ... Die Mandel ist eine Geschichte voller Liebe und Leidenschaft, die berauschend und traurig, zart und grausam ist: Noch nie hat eine muslimische Frau so direkt und offen über die Licht- und Schattenseiten sexueller Freizügigkeit geschrieben.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 06.04.2005

Ein "unappetitliches Machwerk" nennt Ursula März diesen Roman. Die Handlung? Es geht um ein junges marokkanisches Mädchen, das vor der arrangierten Ehe mit einem Tattergreis flieht und in Tanger einen verführerischen westlich denkenden Arzt kennenlernt. All dies ist nur ein Vorwand, um eine Sexszene an die andere zu reihen, erklärt März. "Obszön" findet sie das Buch jedoch nicht, weil es pornografisch ist, sondern weil es auf höchst unangenehme Weise den Islam mit der Sexualität kurzschließe: "hinter der Kulisse des Textes wird eine Beziehung zwischen dem Thema Ramadan und dem Thema Analverkehr hergestellt". Leider gelingt der Rezensentin eine Verdeutlichung dieser These nicht so recht. Ihr Resümee lässt allerdings nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig: "Kaufen Sie die Mandel nicht!" Mehr Genuss biete da immer noch Pauline Reages "Geschichte der O".
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