Mirko Bonné

Elis in Venedig

Die frühen Gedichte
Cover: Elis in Venedig
Schöffling und Co. Verlag, Frankfurt am Main 2022
ISBN 9783895613463
Gebunden, 296 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Das mehr als zwanzig Jahre umspannende lyrische Frühwerk Mirko Bonnés spielt mit "Trojanern", "Homevideos" und einem "schwebenden ABC", durchmisst Orte voller "Blechmüll" und "Werftschrott" in Landschaften, "wo Kinder nach Patronen graben" und die "Gedächtniseingreiftruppe" "lichterlohe Amseln" ins "Herzland" bannt. Die Gedichte feiern "Lebendigkeitsmomente", begehen "Anschläge auf die Ordnung" und erinnern daran: "Unsere Worte waren zu lang / auf Reisen. / Es wird wieder Zeit für Besuche." "Elis in Venedig" versammelt endlich die frühen, in hochgelobten Bänden und bedeutenden Zeitschriften erschienenen Gedichte eines Meisters der Vergegenwärtigung. Seine sprachmagische Dichtung sei "voller Volten und von einer hoffnungslosen Sinnlichkeit", bescheinigte ihm Helmut Böttiger im Deutschlandfunk Kultur. Von "Elis in Venedig" führen die Linien seiner an Georg Trakl und Günter Eich geschulten, auf E. E. Cummings und Sylvia Plath antwortenden, Marc Aurel und Paul Celan nachhörenden Poetik zu den gefeierten Gedichtbänden "Traklpark" (2012) und "Wimpern und Asche" (2018).

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 05.03.2022

Es "wuchert gehörig" in Mirko Bonnés aus zwanzig Jahren Jahren versammelten Gedichten, seufzt Rezensent Björn Hayer, und meint damit weniger die markante Pflanzenmetaphorik der Texte als deren oft ausufernde Reihungen und Aufzählungen - etwas ermüdend, so Hayer. Trotzdem findet er auch Spannendes in den Gedichten: das permanente "In-Bewegung-Sein" der Sprache, wie ein Lavastrom, die gelegentliche Aufhebung der Zeitlichkeit zugunsten eines unmittelbaren Jetzt, den Mund als "metaphorischen Schwellenraum" von Innen und Außen. Als Vorbild für diesen Stil sieht Hayer ganz klar Rilke mit seiner "die Realität verschiebenden Ästhetik", an die - manchmal - auch Bonnés Lyrik heranreiche.
Stichwörter