Michael Gerard Bauer

Dinge, die so nicht bleiben können

(Ab 13 Jahre)
Cover: Dinge, die so nicht bleiben können
Carl Hanser Verlag, München 2021
ISBN 9783446268012
Gebunden, 224 Seiten, 15,00 EUR

Klappentext

Michael Gerard Bauer, Autor der "Nennt mich nicht Ismael"-Trilogie, erzählt die ebenso ungewöhnliche wie zarte Liebesgeschichte zwischen Ms. Wrong Girl und Mr. Right Guy. Mit seinem besten Freund Tolly besucht Sebastian den Tag der offenen Tür an der Uni. Dort begegnet er Frida. Frida ist schräg, frech und äußerst schlagfertig. Scheinbar mühelos schwindelt sie die abenteuerlichsten Geschichten zusammen. Doch so unterhaltsam das auch zunächst ist, wenn es um ihre Person geht, verstrickt sich Frida immer wieder in Ungereimtheiten. Sebastian fällt es zunehmend schwer, Wahres von Erfundenem zu unterscheiden. Trotzdem ist er beeindruckt von Frida, vielleicht sogar mehr als das. Wer ist sie wirklich? Und wie nah kann er ihr an einem einzigen Tag kommen? Aber vor allem: Was ist er bereit, dafür von sich preiszugeben?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.03.2021

Rezensentin Katharina Laszlo analysiert zunächst einmal den typischen zeitgenössischen Jugendroman, um anschließend zu erklären, was Michael Gerard Bauer anders macht. Auch Frida und Sebastian sind schwer traumatisiert, wie mittlerweile fast jede moderne Jugendromanfigur, meint Laszlo. Doch wo normalerweise die düstere Vergangenheit immer wieder ans Licht der Gegenwart dringt, um eine mono- oder dialogische Auseinandersetzung zu erzwingen, wo fragmentierte Erzählstimmen von instabilen Geisteszuständen künden und die Leserinnen zu Mitgefühl nur so genötigt werden - da lässt Bauer seine Figuren mit Witz und Eloquenz über ganz gewöhnliche Dinge reden, erklärt die Rezensentin. Über intime Probleme reden sie selten, lesen wir, stattdessen lügen sie, was das Zeug hält. Was der Autor hier beschreibt, sind realistische Flucht- und Befreiungsstrategien, so Laszlo, für die das Buch ein "Meisterwerk" ist.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.03.2021

Rezensentin Hilde Elisabeth Menzel ist überzeugt, dass alleine der Einstieg in diesen Roman dem Autor schon die Leserschaft sichert, so rasant geht es los. Und wenn es dann mit allerlei Witzeleien und Improvisationen an diesem einen, alles entscheidenden Tag weitergeht, zielt dann trotzdem alles, so die Kritikerin, auf sehr ernste Lebenserfahrungen, deren gegenseitige Erzählung der Beginn einer menschlichen Beziehung sein wird. Die Hinführung von einem zum anderen gelingt so wunderbar, "fast unmerklich", und auch der Rückweg wieder heraus aus dem erzählten Trauma ist ein "dramaturgisches Meisterstück", findet die tief berührte Kritikerin.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 04.02.2021

Sehr, sehr begeistert ist Rezensentin Katrin Hörnlein von diesem Jugendroman, den man nach Lektüre ihrer Kritik auch als Erwachsener sofort lesen möchte. Dialoge zwischen Jugendlichen, die wie "Sportwettkämpfe" funktionieren, ein Hin und Her voller Witz - das kenne man schon von dem australischen Autor aus seinem Kinderbuch "Nennt mich nicht Ismael!" Hier aber kommt das allzu gründliche Wissen von Jugendlichen hinzu, die schon zu viel Schweres erlebt haben - fehlende Eltern, Heime, einen toten Bruder, so Hörnlein. Auch wenn die Handlung des Buches nur einen halben Tag umspannt, so wird die Dramatik der Beziehung zwischen den Protagonisten umso dringlicher gezeigt, versichert uns die Kritikerin. Denn Frieda und Sebastian erkennen einander in ihrer Beschädigung - und können sich eben deshalb beinahe nicht begegnen, so legt sie uns dar. Great stuff!
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