Max Liebermann

Das erste Skizzenbuch

Cover: Das erste Skizzenbuch
Transit Buchverlag, Berlin 2000
ISBN 9783887471576
Gebunden, 136 Seiten, 24,54 EUR

Klappentext

Mit einer reich illustrierten biografischen Einleitung von Anna Teut und einem Essay über Liebermann als Zeichner von Sigrid Achenbach. Dieses früheste Skizzenbuch Liebermanns galt für Jahrzehnte als verschollen; vom Künstler selbst sorgsam gehütet, aber nie ausgestellt, verloren sich seine Spuren nach dem Tod Martha Liebermanns 1942 (um der Deportation nach Theresienstadt zu entgehen, hatte sie Selbstmord begangen). Vor einigen Jahren in der Schweiz wieder aufgetaucht, ist es nun als Leihgabe im Berliner Kupferstichkabinett aufbewahrt. Liebermann begann noch als Gymnasiast und gegen den Willen seines Vaters zu zeichnen und Zeichenunterricht zu nehmen. Er "füllt" sein erstes Skizzenbuch (aus den Jahren 1865-1873) mit Zeichnungen von Tieren aus dem Berliner Zoo, Pferden und Reitern aus dem Tiergarten, Menschen auf der Straße, Fassaden, Porträts und Zeichnungen nach berühmten Vorbildern. Sie zeigen die Entwicklung eines Künstlers von seinen ersten, noch etwas "ungelenken" Anfängen bis zu Andeutungen der späteren Meisterschaft.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 22.11.2000

Großes Lob sendet Elke Schmitter vor allem an den Berliner Transit Verlag, der sich hier ein weiteres Mal um die "Schönheit der Welt" verdient gemacht habe. So sei hier sogar noch "das kohlene Gegriesel an den Seitenrändern" sichtbar, ohne dass man allzu pedantisch verfahren sei. In den Skizzen selbst ist nach Ansicht der Rezensentin bereits der spätere Liebermann sichtbar, auch die "arbeitenden Menschen" tauchen schon auf, was damals - wie Schmitter betont - ziemlich ungewöhnlich war. Ansonsten beschreibt die Rezensentin in kurzer Form, mit welchen Sujets sich Liebermann hier beschäftigt hat. Dies sind, wie der Leser erfährt, Themen aus dem "Zeichenunterricht" ebenso wie ein Laokoon oder Elefanten mit "müden, alten Menschenaugen".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.10.2000

Mit Vergnügen hat Fritz Göttler "Das erste Skizzenbuch" von Max Liebermann durchgeblättert, das in den Wirren des 3. Reiches verlorengegangen war, erst 1996 wiederauftauchte und seither im Berliner Kupferstichkabinett aufbewahrt wird. Liebermann hat das Skizzenbuch in den Jahren 1866 bis 1873 mit Unterbrechungen genutzt; es liest sich, schreibt Göttler, wie ein "Comic, zu dem der narrative Schlüssel verloren ging". Angefangene, abgebrochene, verblasste, verwischte Spuren der Sujets, mit denen sich Liebermann beschäftigte: von ihnen ginge mehr Zauber aus als vom abgeschlossenen Werk, meint der Rezensent. Und er bemüht Thomas Mann mit einem Zitat über Liebermann und das "Fluidum der Freiheit", das dieser Künstler mit seiner Person und in seinen Bildern verströmte: Berliner Fluidum eben.
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