Marion Fourcade

Zählen, benennen, ordnen

Eine Soziologie des Unterscheidens
Cover: Zählen, benennen, ordnen
Hamburger Edition, Hamburg 2022
ISBN 9783868543643
Kartoniert, 148 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Ulrike Bischoff. Mit einem Nachwort von Jens Beckert. Messungen und Trackings, Rangfolgen und Rankings: Enorme Datenmengen werden gesammelt und analysiert, immer mehr gesellschaftliche Bereiche sind einer ständigen Bewertung unterzogen. Das erleben wir im Alltag, auf dem Wohnungs- und Kreditmarkt, im Gesundheitswesen, in der Bildung und in sozialen Beziehungen. Digitalität ist zu einer bedeutenden Dimension moderner Bürgerschaft geworden. Die Gesellschaft der Gegenwart ist, so Marion Fourcade, von einer Logik der Ordinalisierung durchzogen.Auf den ersten Blick scheint die neue Infrastruktur der Datenanalyse mit einem verheißungsvollen politischen Projekt verknüpft. Die Ordinalisierung mit ihrem System der Benotungen und Rankings geht mit der Vorstellung einer individualistischen Gesellschaft einher, die hierarchisierende Klassifikationen von Gruppen hinter sich lässt. Das Versprechen ist, individuelle Gleichheit durch messbare, objektive Kriterien zu schaffen. Doch wie steht es um dieses Versprechen?

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.01.2023

Rezensent Julian Müller liest die drei hier versammelten Aufsätze von Marion Fourcade zum Thema Bewertungen und Bewertungssysteme mit Gewinn. Umgeben von Ranglisten, Zahlen und Tabellen wie wir sind, scheint ihm das Buch der Soziologin eine willkommene Handreichung zu sein, einerseits um das Forschungsfeld Klassifikation kennenzulernen, andererseits um die Arten des Klassifizierens (nominal, ordinal) besser unterscheiden zu lernen. Dass hinter all dem "ernste" gesellschaftliche Entwicklungen auszumachen sind (Datensammelwut, Meritokratie!), kann sich der Leser laut Müller leicht selbst zusammenreimen. Der Ton im Buch ist auch bisweilen düster, meint er. Dass die laut Rezensent gut lesbaren Texte aus den Jahren 2014 bis 2021 stammen, also schon etwas älter sind, ist für Müller kein Mangel. Wer noch nicht mit ihnen vertraut ist, sollte sie kennenlernen, findet er.
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