Madame Nielsen

Der endlose Sommer

Roman
Cover: Der endlose Sommer
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2018
ISBN 9783462051025
Gebunden, 192 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Aus dem Dänischen von Hannes Langendörfer. Die Geschichte einer kleinen Gruppe von Leuten, die im Spiel um die Liebe, die Freundschaft und die Kunst aus der Zeit in einen endlosen Sommer geworfen werden, in dem alles möglich und schicksalsentscheidend ist. Ein junges Mädchen in einem weißen Herrenhaus in Dänemark, ihr Freund, der scheue und zarte Junge, der Stiefvater mit dem Gewehr und dem Misstrauen gegenüber seiner Frau, die beiden jüngeren Brüder - diese kleine Gemeinschaft wird durchgerüttelt, als zwei junge Portugiesen in den endlosen Sommer eintreten. Der eine ist Künstler und verliebt sich in die Mutter des Mädchens. Eine Liebesgeschichte nimmt ihren Anfang, die so leidenschaftlich und gewaltig ist, dass alle, die in den Bannkreis dieser Amour Fou geraten, in einer Schicksalsgemeinschaft vereint sind, die auch noch besteht, als der endlose Sommer endet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.11.2018

Rezensent Peter Urban-Halle wird nicht recht warm mit Madame Nielsens "Endlosem Sommer". Wenn ihm die dänische, als Claus Beck-Nielsen geborene Performancekünstlerin autobiografisch geprägt von einem empfindsamen Jungen erzählt, der Mitte der achtziger Jahre auf einem Hof zwischen Aristokraten und Künstlern seine Frauwerdung vollzieht, hört der Kritiker Anklänge an Tania Blixen, Stefan George oder Eduard von Keyserling läuten. Bisweilen weiß er auch nicht recht, ob das Geschilderte nun ironisch oder einfach nur kitschig ist. Mit viel Lob bedenkt er hingegen den Übersetzer Hannes Langendörfer, der Nielsens endlose, teils über Seiten reichende und gelegentlich über den Inhalt hinwegtäuschende Sätze glänzend übersetzt hat.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.05.2018

Rezensentin Meike Fessmann ist vollkommen verzaubert von Madame Nielsens Roman in der "meist treffenden" Übersetzung von Hannes Langendörfer. Von der Kraft, mit der sich die Autorin nach einer Lebenskrise in eine Kunstfigur verwandelt hat, ist im Buch viel zu spüren, meint sie. Fessmann erkennt die Energie in der Musikalität der Sprache, den starken Bildern und in der Magie des im Text verborgenen Freiheitsversprechens. Der aus der Perspektive eines scheuen Jungen beschriebene Sommer, laut Fessmann ein Reigen der Liebe und der Verwandlungen, märchenhaft und voller Bezüge zur Literatur, zur Bibel, erscheint der Rezensentin wie ein Wunder, eine vollkommene Welt, eine soziale Utopie.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 15.03.2018

Rezensent Ijoma Mangold krönt seine Begegnung mit der als Claus Beck-Nielsen geborenen, in Dänemark berühmten Performance-Künstlerin und Autorin Madame Nielsen mit einer hymnischen Besprechung ihres neuen Romans "Der endlose Sommer". Für den Kritiker ist die mit Motiven der Romantik spielende Geschichte um eine hippiesk auf einem Gutshof lebende und ihre Exzentrik feiernde aristokratische Familie nicht weniger als ein "Traum aus Sprache", der ihn zumindest für die Dauer der Lektüre die "Schwerkraft der Wirklichkeit" vergessen lässt. Eine amour fou, eine Prise Düsternis und der Hauch einer untergegangenen Welt machen das Lesevergnügen für Mangold perfekt.
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