Luise F. Pusch

Gegen das Schweigen

Meine etwas andere Kindheit und Jugend
Cover: Gegen das Schweigen
Aviva Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783949302091
Gebunden, 272 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Von den ersten Nachkriegsjahren durch die Wirtschaftswunderzeit in die "Swinging Sixties": Geschichten wie ihre waren jahrzehntelang kaum erzählbar. Die Geschichte der Kindheit in Ostwestfalen, der Schülerin mit Liebe zur Musik, der Studentin an der Uni Hamburg ist auch die Geschichte einer lesbischen jungen Frau im Zeitalter der Ultra-Homophobie.Im Sommer 2020 schrieb Luise F. Pusch ihre Erinnerungen an ihre bedrückende lesbische Kindheit und Jugend auf. Als Trigger wirkte der Corona-Lockdown: Auch in den reaktionären 1950er und 1960er Jahren bis weit über die sogenannte sexuelle Revolution hinaus waren Kontakte mit Mitmenschen bedrohlich, Gesellschaft gefährlich, Alleinsein Rettung und Erholung vom Zwang zur Verstellung und von lähmender Angst.Schwule Schriftsteller wie Paul Monette, Didier Eribon, Douglas Stuart oder Daniel Schreiber haben erschütternde Berichte über die Kämpfe und Krämpfe ihrer schwulen Kindheits- und Jugendjahre vorgelegt. Lesben haben weiter geschwiegen. Luise F. Pusch bricht dieses lesbische Schweigen über das unerträgliche Heranwachsen in jenen homophoben Nachkriegsjahrzehnten.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 10.01.2023

Rezensentin Brigitte Siebrasse kennt und schätzt die Linguistin Luise F. Pusch als Vorreiterin der feministischen Sprachwissenschaft seit den achtziger Jahren. In "Gegen das Schweigen" erzählt sie autobiografisch von ihrer Jugend in Ostwestfalen, als Tochter einer alleinziehenden und vorbildlich exzentrischen Mutter, vom Überwinden der Kleinbürgerlichkeit und natürlich von ihrer Liebe zu Frauen. Mit welchem Leiden und welchem Rückzug lesbisches Leben verbunden war und ist, liest die Rezensentin hier bedrückt und bewegt.