Lilian Loke

Auster und Klinge

Roman
Cover: Auster und Klinge
C.H. Beck Verlag, München 2018
ISBN 9783406700590
Gebunden, 313 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Victor führt ein Doppelleben, als Hotelfachmann und Einbrecher. Als er wegen eines Bruchs im Gefängnis landet und von Frau und Tochter verstoßen wird, will er nach der Haft nur noch eines: Ein eigenes Restaurant eröffnen, um seine Familie zurückzugewinnen. Auch Georg hat zwei Identitäten, als Künstler einerseits und Erbe eines milliardenschweren Schlachtkonzerns andererseits. Doch Georg rührt seinen Erbteil nicht an, hasst die barbarischen Produktions- und Arbeitsbedingungen nicht nur in der familieneigenen Firma genauso, wie er den Kunstbetrieb verachtet: Er will die Gesellschaft mit radikalen Kunstaktionen aufrütteln - mit Aktionen, die wehtun. Als Victor zufällig bei Georg unterkommt, treffen sie eine Abmachung: Victor bringt Georg das Einbrechen bei. Dafür erhält er von Georg das Kapital für sein ersehntes Restaurant. Der Plan scheint aufzugehen, bis Georgs Aktionen außer Kontrolle geraten …

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.04.2018

Laut Rezensent Christoph Schröder helfen in Lilian Lokes neuem Roman "Auster und Klinge" ein ehemaliger Einbrecher und ein konsumkritischer Künstler einander dabei, ihre Ziele zu verwirklichen. Während Victor frisch aus dem Gefängnis kommt und sich als Restaurantbetreiber wiedereinzugliedern versucht, will Georg mit einem schockierenden künstlerischen Akt die gleichgültigen Konsumenten wachrütteln, so Schröder. Dass die Autorin die beiden Hauptfiguren auf dem Weg in zwei gegensätzliche Richtungen aufeinandertreffen lässt - in die Bürgerlichkeit und fort von ihr - und diese Konstellation nutzt, um gesellschaftskritische und kunsttheoretische Fragen aufzuwerfen, findet der Rezensent gut angelegt. Auch, dass Loke mit ihren Protagonisten den kollektiven Wunsch nach Veränderung personifiziert und durch die Verbrecher-Thematik Spannung und Reflexion verbindet, hat ihm gefallen. Letztere hält für ihn aber doch nicht ganz so viel verstörende Erkenntnis bereit, wie er sich versprochen hat, auch wenn sie in seinen Augen elegant daherkommt.
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