Liane Bednarz

Die Angstprediger

Wie rechte Christen Gesellschaft und Kirchen unterwandern
Cover: Die Angstprediger
Droemer Knaur Verlag, München 2018
ISBN 9783426277621
Kartoniert, 256 Seiten, 16,99 EUR

Klappentext

Religion und Politik: Welchen Einfluss haben rechte Christen in Deutschland? Liane Bednarz beschreibt, wie Teile der evangelischen, evangelikalen und katholischen Christen seit Jahren rechtes Gedankengut annehmen und verbreiten. Diese Art von Fundamentalismus nutzt das bürgerliche Vertrauen in die christliche Religion und ihre Kirchen, um die bürgerliche Mitte mit rechten Ideen zu infiltrieren und einen Kreuzzug gegen Pluralismus und Toleranz zu führen. Rechte Christen sind seit Jahren auf dem Vormarsch. Sie sind in den Volkskirchen und in evangelikalen Gruppierungen zu Hause, sie haben ein klares Feindbild und meinen, damit das christliche Abendland zu schützen. Rechte Christen kämpfen gegen die angebliche Islamisierung, gegen Zuwanderung und Migration, gegen die Ehe für alle, Homosexualität, Gender Mainstreaming, Gleichberechtigung und Abtreibung, ein zeitgemäßes Familienbild und zu liberale Haltungen in den großen Kirchen.
Die Verbindungen zur rechten populistischen Szene sind zum Teil fließend; die Angstprediger zeigen bisweilen offene Sympathie für Pegida, die AfD und die vom Verfassungsschutz beobachtete Identitäre Bewegung. In ihrem Debattenbuch deckt Liane Bednarz die Netzwerke der rechten Christen auf, beschreibt ihre Feindbilder, Überzeugungen und Aktionsformen und warnt vor den gesellschaftlichen Konsequenzen dieser Instrumentalisierung von Religion.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.06.2018

Liane Bednarz' neues Buch "Die Angstprediger" befasst sich laut Rezensent Stefan Locke mit der lautstarken Minderheit erzkonservativer Christen, die offen mit der AFD sympathisiert, obwohl die Partei sich nicht als christlich versteht und auch bisweilen gegen Gläubige aller Konfessionen schießt. Gut recherchiert fand Locke Bednarz' Auflistung gemeinsamer Feindbilder beider Gruppen, darunter Gender-Mainstreaming, der Islam und die EU. Auch, dass beide Bewegungen sich entschieden, aber unbegründet zu Opfern diktatorischer Strukturen stilisieren, hat die Autorin ihm einleuchtend erklärt. Aus den vielen Widersprüchen in der rechtschristlichen Argumentation, die Bednarz seiner Meinung nach aufzeigt, schließt Locke, dass diesem Teil der Gläubigen schlicht jedes Mittel recht ist, wenn es der Durchsetzung seiner Interessen dient. Da das Buch Material für eine sachliche Debatte liefere, verzeiht der Rezensent der Autorin auch gern den reißerischen Titel.
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