Kristen Roupenian

Cat Person

Storys
Cover: Cat Person
Blumenbar Verlag, Berlin 2019
ISBN 9783351050573
Gebunden, 288 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Friederike Schilbach und Nella Beljan. Mann und Frau. Mutter und Tochter. Freunde und Freundinnen. In zwölf Stories erkundet Kristen Roupenian das Lebensgefühl von Menschen in einer schönen neuen Welt. Fragile Hierarchien und prekäre Lebenssituationen auf der einen, das Bedürfnis nach Sicherheit und Spaß auf der anderen Seite: Alles ist möglich, aber wer sind wir, wenn wir alles sein können?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.02.2019

Rezensentin Andrea Diener wünscht sich eine Autorin, die in der Lage ist, das Lebensgefühl der Millenials in Worte zu fassen. Kristen Roupenian ist es nicht, bedauert sie. Die vorliegende, auf den Netzerfolg von Roupenians Geschichte "Cat Person" gründende Sammlung mit Kurzgeschichten leidet laut Diener nicht nur an einer unter Zeitdruck entstandenen Übersetzung. Wie die Autorin über an sich spannende Themen wie Fremdbestimmtheit, Macht und Kontrollverlust in heutigen Beziehungen schreibt, lässt Diener den Glauben verlieren. Statt genaue Figurenzeichnung, Schockeffekte, statt geheimnisvoller Sprache, endloser Plauderton, klagt sie. Da Roupenian für sie null Humor besitzt und keine Wärme für ihre Figuren entwickelt, kann Diener sich für die Texte auch nicht erwärmen.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 31.01.2019

Rezensentin Antonia Baum versteht, weshalb Kristen Roupenians Short-Story "Cat Person" in den USA während der #MeToo-Debatte viral ging: Die Ambivalenz der Machtdynamiken zwischen Mann und Frau macht sie in einer Kurzgeschichte besser greifbar als die gesamte Debatte zuvor, findet Baum. Auch in den weiteren hier versammelten Kurzgeschichten um narzisstische Millenials, die den Tag mit Instagram, Netflix und ihrem Smartphone totschlagen, erkennt die Kritikerin das Talent der Autorin, differenzierte Charaktere zu gestalten: Selbst in Frauenfeinde kann sich Baum während der Lektüre dank Roupenian einfühlen.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 26.01.2019

Im Gegensatz zu vielen LeserIinnen fand Rezensentin Miriam Zeh schon die Kurzgeschichte "Cat Person" recht schwach, auf deren Erfolg hin der gleichnamige Band entstand. Die Erzählungen, die ihr folgten, haben sie aber noch mehr enttäuscht: Anstatt wertvolle Auseinandersetzungen mit den höchst brisanten Themen Sexismus, Rollenklischees und ihren Auswirkungen zu liefern, erscheinen die Kurzgeschichten der Kritikerin als "literarisches Trash-TV", das in ihren Augen besonders misslingt, wenn Roupenian sich an fantastischen Motiven versucht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 19.01.2019

Als die Erzählung "Cat Person" im New Yorker erschien, wurde sie umgehend zu einer Sensation, schreibt Rezensentin Petra Kohse, denn hier lege die Autorin Kristen Roupenian die komplexen Gedanken einer Frau bloß, die aus kulturellen Erwartungen heraus freiwillig mit einem Mann schlafe, obwohl sie nicht wolle - in Zeiten von #metoo höchst brisantes Material und eine wichtige Anregung zur "Selbstbefragung", meint die Kritikerin. Der gleichnamige Band von Erzählungen, den die Autorin nun veröffentlicht hat, bleibt laut Rezensentin dahinter zurück. Er erscheint Kohse mehr als stilistisch disparate Sammlung von durchaus "sensationslüsternen" Geschichten, die das Thema Narzissmus auf eine, wie sie findet, eigentümliche Art und Weise mit kruden märchenhaften Elementen verbindet.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 19.01.2019

Rezensentin Isabella Caldart hat viel von Kristen Roupenians Kurgeschichten erwartet, nachdem die Erzählung "Cat Person" für Furore sorgte, als sie im New Yorker erschien. Ihrer Meinung nach hat der gleichnamige Band dieser Erwartungshaltung bis auf wenige Ausnahmen standgehalten: Alle Geschichten drehen sich laut Kritikerin um die Motive "Macht, Hierarchien, Sex, Beziehungen, Gewalt, Schuld und menschliche Abgründe", ohne dabei eindeutige Antworten darauf parat zuhalten, warum ihre Figuren - Männer wie Frauen - handeln, wie sie handeln. Die faszinierte Rezensentin fragt sich, ob es der Autorin damit gelungen ist, zu zeigen, dass jeder verletzende und zerstörerische Seiten hat.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 19.01.2019

Hannah Lühmann wird nicht recht froh mit den Kurzgeschichten von Kristen Roupenian. Der Band scheint ihr nach dem Netzerfolg der titelgebenden Story doch allzu schnell zusammengestoppelt zu sein. Das Rohe an den Geschichten um eine ungute Art der Machtausübung erscheint ihr als Mangel an literarischer Reife. Den Horror amerikanischer Vorstädte kann ihr die Autorin zwar vermitteln, doch Roupenians Figurenpsychologie findet Lühmann ungeschlacht. In den besten Momenten gelangt die Autorin zu einer überzeugenden Typen-Beschreibung, so die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 19.01.2019

Kristen Roupenians im New Yorker veröffentlichte Kurzgeschichte "Cat Person" ging viral, erinnert Rezensentin Ursula März. Aber nicht nur die Geschichte über einen missglückten One-Night-Stand zwischen Margot und Robert, die darin endet, dass Robert Margot nachstellt, ohne dass diese ihm Grenzen setzt und die somit die #MeToo-Narrative unterläuft, hat die Kritikerin beeindruckt. Auch die weiteren zehn Geschichten, die der nun auch auf Deutsch erschienene Band enthält, erscheinen der Kritikerin hochaktuell und literarisch erstklassig. Nicht zuletzt bewundert sie das "Klima des Unheimlichen" in den Erzählungen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.01.2019

Nach der Lektüre dieser Erzählungen ist Felix Stephan überzeugt, dass es sich beim Erfolg von Kristen Roupenians Short Story "Cat Person" mitnichten um eine Eintagsfliege handelt. Die Autorin kann schreiben, stellt Stephan fest, auch wenn die Geschichten im Band mal nach Poe, mal nach King und mal nach de Maupassant klingen. Als Fan-Fiction, die die Oberfläche feiert, funktionieren sie klasse, versichert der Rezensent. Und als Gimmick bekommt der Leser dieser Texte eine moralische Ebene dazu, auf der es um menschliche Schuld geht, erklärt er.
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