Johanne Lykke Holm

Strega

Roman
Cover: Strega
aki Verlag, Zürich 2022
ISBN 9783311350095
Gebunden, 192 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Hanna Granz. Mit Toilettenartikeln, Haarbändern und Notizbüchern in der Tasche verlässt die neunzehnjährige Rafa auf Anweisung ihrer Mutter ihr Elternhaus und die Küstenstadt, in der sie auf gewachsen ist. Aus dem Zugfenster sieht sie die beleuchteten Berge und die perfekten Bäume - und das Olympic Hotel, das über dem kleinen Dorf Strega auf sie wartet. Dort bekommt sie die steife schwarze Uniform der Saisonarbeiterin, wie acht andere Mädchen auch, mit denen sie in einem Schlafsaal übernachtet. Unablässig schuften die Mädchen unter den Blicken ihrer strengen Chefinnen, um alles bereit zu machen für Gäste - die nicht kommen. In ihren freien Momenten flüchten die neun sich in den Kräutergarten und suchen Trost beieinander. Schließlich füllt sich das Hotel doch, für eine wilde, rauschende Party - und dann verschwindet eines der Mädchen. Was folgt, sind tiefe Enthüllungen über die Mythen, die wir jungen Frauen beibringen, über das, was wir ihnen von der Welt zumuten, und darüber, ob ein sanfteres, schöneres Leben möglich ist.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.02.2023

Matthias Hannemann empfiehlt dringend, mit Johanne Lykke Holm Geduld zu haben. Die schwedische Schriftstellerin habe ein "düsteres kleines Buch" vorgelegt, das in nahezu okkulter Anmutung von zehn jungen Frauen erzählt, die in einem leeren Hotel zu dienstbaren Saisonkräften gedrillt werden, um die wahre Rolle einer Frau zu erkennen. Bei dieser bizarren Geschichte arbeite Holm mit der "literarischen Nagelpistole", schreibt der Rezensent. Als männliche Gäste zu einem Ball eintreffen, eskaliert die sowieso gewalttätige Situation endgültig. Wut auf die Gesellschaft, Wut gegen ihre eigenen Körper: Holm knalle das dem Leser in kurzen, schnörkellosen Sätzen elegant um die Ohren, lobt Hannemann und ist von diesem "surrealen Tagebuchroman" eben deshalb so begeistert, weil er keine "feministische Befindlichkeitsprosa" sei.
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