Jörn Varnhöfen

Die Elbe

Mit Texten von Jens Sparschuh und Walter Kempowski
Cover: Die Elbe
Gustav Kiepenheuer Verlag, Leipzig 2000
ISBN 9783378010475
Gebunden, 120 Seiten, 25,51 EUR

Klappentext

Kein anderer Fluß symbolisiert deutsche Geschichte bzw. die der Deutschen und ihrer östlichen Nachbarn einprägsamer als die Elbe. Ein Gebiet von landschaftlicher Schönheit, die doch eine verwundete, vom Menschen und seiner Industrie gefährdete Schönheit ist; ein Grenzfluss, an dem Ost- und Westeuropa und ihre verschiedenen politischen Entwicklungen sich berühren. Der Fotograf Jörn Vanhöfen ist dieser Spannung von Geschichtlichkeit und heutigem Bild mit Fingerspitzengefühl nachgegangen. Er lässt sich ein auf Flüchtiges und Atmosphärisches, er entdeckt Elbhäfen und -städte und natürlich die Gesichter der hier lebenden Deutschen und Tschechen - aber er verklärt nicht. Und so, wie er den "Fluss der Bilder" für den Moment des Fotografierens angehalten hat, setzen Walter Kempowski und Jens Sparschuh ihn wieder in Gang: Geschichten vom Leben an der Elbe, biografische Erinnerungen, die für den einen mit langen Spaziergängen am Hamburger Hafen, für den anderen mit der Erinnerung an die Badeabenteuer in Dresden verknüpft sind.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.02.2001

Der Rezensent mit den Initialen H.H. sieht im Fotografen Jörn Vanhöfen eher einen "Poeten als Dokumentaristen". Ohne zu beschönigen (so habe er neben Schlössern, Städten und der Landschaft auch Kasernen und Industrieanlagen fotografiert), herrschen in Vanhöfens Bildern "gebrochene Farben, besonders auch Nebelstimmungen" vor, schwärmt der Rezensent. Die Texte von Walter Kempowski und Jens Sparschuh bezeichnet H.H. als "Liebesbekenntnis in Prosa", wobei besonders Erinnerungen eine Rolle spielen. Bei Kempowski etwa ist es eine Hamburger Dampferfahrt von 1943 (unmittelbar vor den Luftangriffen) oder auch die Zeit nach seiner Entlassung aus dem Bautzener Gefängnis, als er wiederum in Hamburg landete. Anders als der eine Generation jüngere Sparschuh. Dieser betrachtet, wie H.H. betont, die Elbe eher aus der "Dresdner Perspektive". Doch auch hier kommen, wie der Rezensent feststellt, die Erinnerungen des Autors an eigene Erlebnisse an der Elbe zum Tragen.
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