Jodi Kantor

Die Obamas

Ein öffentliches Leben
Cover: Die Obamas
Droemer Knaur Verlag, München 2011
ISBN 9783426275597
Gebunden, 415 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Rudolf Hermstein, Christine Frick-Gerke und Norbert Möllemann. Nach dem Sieg bei den Präsidentschaftswahlen 2008 hatte Barack Obama auch eine lange Auseinandersetzung mit seiner Frau für sich entschieden. Denn entgegen Michelles Befürchtungen erschien die Politik als ein erstrebenswertes, geradezu nobles Betätigungsfeld. Gemeinsam planten sie ihr Leben im Weißen Haus ein möglichst normales, von der offiziellen Atmosphäre des Amtssitzes unberührtes Leben. Aber aus dem Plan wurde nichts. Jodi Kantor berichtet für die New York Times seit Jahren über die Obamas und hat exklusiven Zugang zu den beiden bekommen. Der Präsident und die First Lady erzählen von ihren Erfahrungen seit dem Amtsantritt, wie sie als erste schwarze Bewohner des Weißen Hauses mit ihren Kindern zusammenleben, wie ihr streng reglementierter Alltag aussieht und wie sie Halt bei langjährigen Freunden suchen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.01.2012

Schwer zu sagen, was Rezensentin Melanie Mühl von diesem Buch hält oder was sie daran interessiert hat. Wir erfahren, dass Michelle Obama Perfektionistin und die oberste Sparringpartnerin ihres Präsidentenmannes ist. Mühl kann sich auch vorstellen, dass es der First Lady schwerfällt, selbst bei der Maniküre vom Secret Service bewacht zu sein. Dass sie von der Washingtoner "Systemverlogenheit" abgestoßen war, findet Mühl dagegen "penetrant". Und für verfassungsrechtlich bedenklich gar scheint sie die "Verschworenheit" zwischen Michelle und Barack Obama zu halten, die Jodi Kantor offenbar diagnostiziert. Dass die Autorin einen Ton anschlägt, als hätte sich Michelle Obama bei ihr ausgeweint, obwohl sie zuletzt 2009 mit ihr gesprochen haben dürfte, bezeichnet Mühl allerdings als "unangenehm anmaßend".
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 12.01.2012

Mariam Laus Besprechung von Jodi Kantors Doppelporträt der Obamas gerät ihr zur Hymne auf die First Lady von Amerika. Die Autorin, Feuilleton-Chefin der "New York Times", wie die Rezensentin anmerkt, beschreibt in ihrem Porträt das Präsidentenpaar als Eheexperiment "mit offenem Ausgang" vor aller Augen und damit hat sie Lau restlos überzeugt, wie es scheint. Die Rezensentin nimmt interessiert zur Kenntnis, wie belastend die erste Zeit nach dem Einzug ins Weiße Haus insbesondere für Michelle Obama war, und wie sie zunehmend zu einer eigenen Rolle in der amerikanischen Öffentlichkeit fand. Beeindruckend und überzeugend findet Lau auch Kantors Interpretation von Michelle Obamas "Schönheit" als "Geste an ihre Wähler". Welche Rolle Barack Obama in diesem Doppelporträt spielt, bleibt bei dieser etwas schwärmerischen Kritik indes unklar.

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