Joachim Bauer

Schmerzgrenze

Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt
Cover: Schmerzgrenze
Karl Blessing Verlag, München 2011
ISBN 9783896674371
Gebunden, 286 Seiten, 18,95 EUR

Klappentext

Der Aggressionstrieb, folgenreiche Erfindung von Sigmund Freud und Konrad Lorenz, erklärte die Gewalt zur unverrückbaren Konstante der menschlichen Natur. Joachim Bauer entlarvt den Mythos des Aggressionstriebes und liefert mit "Schmerzgrenze" eine Neukonzeption des Gewaltphänomens, die auf neuesten neurowissenschaftlichen Erkenntnissen beruht. Evolutionärer Zweck der Aggression ist, uns gegen die Zufügung von Schmerzen wehren zu können. Doch die Schmerzgrenze des Gehirns verläuft anders, als wir bisher dachten. Unser Gehirn bewertet Ausgrenzung und Demütigungen wie körperlichen Schmerz und reagiert deshalb auch darauf mit Aggression. Dies bedeutet: Aggression steht im Dienste der Verteidigung sozialer Bindungen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.04.2011

Einen weiteren Beitrag zur Grablegung des von Freud herstammenden Mythos eines menschlichen Aggressionstriebes sieht Rezensentin Manuela Lenzen in Joachim Bauers Abhandlung über den "Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt". Nicht als böse und unbeherrschbare Triebfeder, sondern als Reaktion auf die Zufügung körperlicher oder seelischer Schmerzen wird Gewalt verstehbar, erläutert Lenzen nach der Lektüre des Buches. Dort und nirgends sonst, d.h. in der individuellen, aber auch kollektiven Vorgeschichte aggressiven Verhaltens, ist nach Erklärungen für selbiges sowie nach Präventionsansätzen zu suchen, wie die Rezensentin resümiert. Offensichtliches Interesse bringt sie auch Bauers Überlegungen zu den Ursprüngen globaler Gewalt entgegen, die, so Lenzen, von einer gegenwärtigen Neuauflage der neolithischen Revolution mitsamt Ressourcenknappheit und Verteilungskämpfen ausgehen. Auszusetzen hat die Rezensentin nichts an diesem "kühnen Rundumschlag", der nicht zuletzt, wie sie hervorhebt, "vorhandene Erkenntnisse bestätigt und unterfüttert".
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