Klappentext
Als Anfang des 19. Jahrhunderts eine Gruppe von Schweizer Auswanderern in der Nähe von Rio de Janeiro die Kolonie "Nova Friburgo" gründete, zwang sie der Abstand zur Heimat, sich mit der eigenen Identität auseinanderzusetzen. Es folgten Schweizer Anthropologen und Abenteurer, Schriftsteller und Journalisten. Auch sie mussten sich in Brasilien Fragen der Beeinflussung, Veränderung und Mischung unterschiedlicher Kulturen stellen: dem Phänomen der Rassenmischung, der Begegnung mit den Tropen, den afrobrasilianischen Religionen oder den Indios. Neben dem Werk bekannter Autoren wie Blaise Cendrars oder Hugo Loetscher wird auch an vergessene Literatur erinnert.
Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 26.02.2008
Angetan zeigt sich Martin Zingg von Jeroen Dewulfs, im hauseigenen Verlag erschienene Studie über Schweizer in Brasilien, das ihnen lange als begehrtes Einwanderungsland erschien. Wie er berichtet, nimmt der Autor ein breites Spektrum von Reiseberichten sowie literarischen und wissenschaftlichen Texten von Auswanderern, Reisenden und Heimkehrern unter die Lupe. Dabei wird für Zingg deutlich, dass die Texte mehr über die Schreibenden als über deren Gegenstand aussagen. Insofern betrachtet er sie auch als erhellende Zeugnisse schweizerischer Mentalitäten und des schweizerischen Blicks. Besonders lobt er Dewulfs achtsame und genaue Lektüre der Quellen. Die Studie kreist in seinen Augen auch um die Frage, "unter welchen Voraussetzungen und wie über eine andere Kultur geschrieben werden kann".
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