Jean Claude Ameisen, Yvan Brohard

Das Schöne und die Wissenschaft

Cover: Das Schöne und die Wissenschaft
Frederking und Thaler Verlag, München 2008
ISBN 9783894057152
Gebunden, 145 Seiten, 39,90 EUR

Klappentext

Mit 180 farbigen Abbildungen. Aus dem Französischen von Marianne Glaßer. Kann die Kunst eine Wahrheit offenbaren und die Wissenschaft Schönheit hervorbringen? Nicht schon von jeher ließ sich zwischen Wissenschaft und Kunst unterscheiden: In Stein geritzte Kalender waren schön und nützlich, der Goldene Schnitt in der Kunst kann auch in einer mathematischen Formel ausgedrückt werden, Leonardo da Vinci wird von uns als Universalgelehrter verehrt. Heute gelingt es in der biomedizinischen Forschung mit bildgebenden Verfahren zum Beispiel, die Bestandteile einer Zelle zu analysieren und sichtbar zu machen. Die Neurowissenschaft kann sogar Denken, Fühlen und Bewegung in farbige Bilder der Hirnrinde übersetzen. Die so erzeugten Abbildungen verweisen uns in verwirrender Weise auf Handschriften antiker, moderner oder zeitgenössischer Maler und Bildhauer.
"Das Schöne und die Wissenschaft" stellt solche und andere Bilder aus der Forschung Kunstwerken von Brueghel, van Gogh, Klimt, Matisse, Kandinsky gegenüber. In den so entstandenen Spiegelungen lässt sich zwischen Staunen und Verstehen das Geheimnisvolle von Wissenschaft und Kunst entdecken: sichtbare und unsichtbare Schönheiten der Natur, Überreste und Zeugnisse von unseren Ursprüngen, rätselhafte Gebiete unseres Körpers; ganz im Sinne Albert Einsteins: "Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle. Es ist das Grundgefühl, das an der Wiege von wahrer Kunst und Wissenschaft steht."

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.2008

Dieses Buch ist von Übel. Und zwar dermaßen symptomatisch von Übel, dass es gleich auf einer ganzen Seite besprochen wird. Oder sollte man sagen: vorgeführt. Es dominiert nämlich nicht der kritische Text, sondern die Suggestion des Bildmaterials. Die Suggestion stammt aus dem Buch selbst, das Bilder der Kunst und der Natur (Klimt und Bazillen, Munch und Holz etc.) nebeneinander stellt, um die Behauptung nahezulegen, was sich so ähnlich sehe, müsse doch auch im Wesen einander gleich sein. Was ein Quatsch ist, so Julia Voss, aber eben der typische Quatsch, den Naturwissenschaftler oft produzieren, wenn sie vom eigenen Standort aus Kunst und Philosophie betrachten. Dabei ist aus Bänden wie diesem, ärgert sich Voss, vor allem zu lernen, was man mit neuen bildgebenden Verfahren so ziemlich alles passend machen kann, wenn einem danach ist, mit "immer größeren, weitreichenderen und unüberprüfbaren Behauptungen" nichts anderes als zum Schein naturwissenschaftlich unterfütterte "Mystifizierung" zu betreiben.
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