Jan Drees

Literatur der Krise

Das Novellen-Werk von Hartmut Lange
Cover: Literatur der Krise
Arco Verlag, Wuppertal 2022
ISBN 9783965870321
Kartoniert, 396 Seiten, 38,00 EUR

Klappentext

Seit jeher beschäftigt sich Hartmut Lange mit der Krise, einer der herausgehobenen Erscheinungen unserer Gegenwart. Sein Werk kann exemplarisch in Bezug auf aktuelle Krisendiskurse gelesen und so neu verstanden werden. Anders als bisherige Studien weist Literatur der Krise nach, wie Extremsituationen philosophischer, psychologischer und politischer Natur dieses beeindruckende Werk von Beginn an strukturieren, nicht erst seit seiner ersten, stark beachteten Novelle Die Selbstverbrennung, sondern bereits in "Marski", jenem Theaterstück, das erst in der BRD zur Uraufführung gelangen konnte, nach der Flucht Langes aus der DDR im Jahr 1965. Im deutschsprachigen Raum gilt Lange als Meister der Novellistik.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.11.2022

Rezensent Gustav Seibt bewundert die Selbstlosigkeit und das "genaue Hinsehen", mit dem sich Jan Drees in seinem Handbuch der Novellen von Hartmut Lange annehme. Denn in seinen Kommentaren zu jeder einzelnen seit 1982 erschienenen Novelle (außer der allerjüngsten, so Seibt) liefere der Deutschlandfunk-Literaturredakteur erst einmal "nur" alle nötigen Hintergrundinformationen, also den "Sachgehalt" der Erzählungen, wie Seibt es mit Walter Benjamin nennt - im Falle einer Novelle über einen Besucher der Villa Albani in Rom etwa deren Entstehungsgeschichte im 18. Jahrhundert, verdeutlicht Seibt. Dieser Sachgehalt sei aber, wieder im Sinne Benjamins, untrennbar verbunden mit dem "Wahrheitsgehalt" der Geschichten - und so leiste Drees eine wertvolle Grundlagenarbeit zum tieferen Verständnis von Hartmut Langes Werk, lobt der Kritiker, dem sich so der verborgene "Rätselcharakter" vieler Novellen erst offenbart.
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