Jacalyn Carley

Was sagt das linke Knie zum rechten?

Roman
Cover: Was sagt das linke Knie zum rechten?
Eichborn Verlag, Berlin 2001
ISBN 9783821806884
Gebunden, 310 Seiten, 20,35 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Gertraude Krueger. Es ist schon ärgerlich, wenn man die Welt nur alle Viertelstunde sieht - und noch ärgerlicher ist es, wenn man dabei die ganze Zeit an einen Unsympath gekettet ist. So geht es Anita, der Erzählerin dieses Romans. Sie ist der gute Geist einer besorgten Mutter, die in den Kuckuck einer kuriosen Doppelkuckucksuhr geschlüpft ist, weil sie auch nach ihrem Tode noch über die Tochter wachen will. Die ist an einen Rollstuhl gefesselt - und einer derjenigen, die dafür verantwortlich sind, sitzt neben Anita im zweiten Kuckuck. Als die Tochter an ihrem Hochzeitstag aus ihrem ostdeutschen Heimatdorf spurlos verschwindet, spitzt sich die Lage zu ...

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 19.06.2001

Die Uhrzeiger als "Fixpunkte des klassischen Romans" hat ausgedient, zitiert Gerrit Bartels aus Walter Jens' alternativer Literaturgeschichte. Bei Jacalyn Carley kehrt die Uhr auf verschmitzte und skurrile Weise in den Roman zurück, berichtet Bartels weiter, eine zunächst komisch anmutende Erzählkonstruktion, meint er, die einem den Einstieg in die Lektüre leicht erschwere. Denn die beiden Erzähler sitzen in einer Kuckucksuhr in einem brandenburgischen Kaff, wo die Uhr nach der Wende noch immer genau so tickt wie vorher. Aber sie haben viele komische Episoden zu berichten, weiß der Rezensent, die locker erzählt würden, nie peinlich betroffen machend, manchmal ein wenig ins Esoterische abdriftend. Die Autorin jedenfalls hat für Bartels den richtigen Ton abgeschlagen und der Zeit "einiges an Erkenntnissen abgerungen", auch wenn sich die Uhr nicht zurückdrehen lasse.
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