Imad Mustafa

"Der Islam gehört (nicht) zu Deutschland"

Islam und antimuslimischer Rassismus in Parteiensystem und Bundestag
Cover: "Der Islam gehört (nicht) zu Deutschland"
Transcript Verlag, Bielefeld 2023
ISBN 9783837667561
Einband unbekannt, 276 Seiten, 39,00 EUR

Klappentext

Der Islam in Deutschland unterliegt einer diskursiven Dynamik, die muslimisches Leben immer wieder als problematischen Gegenspieler westlicher Kultur und Zivilisation entwirft. Die Politik ist davon nicht ausgenommen: Bedrohungsszenarien, Kulturängste und Ausgrenzungen sind sowohl in Parteien als auch bei Bundestagsabgeordneten zu finden. Imad Mustafa spürt anhand von Parteiprogrammen und Debatten auf Bundes- und Landesebene seit 2015 der Konstruktion dichotomer Differenzordnungen nach. Damit stellt er nicht nur die dominierenden Deutungsmuster im Parteiensystem hinsichtlich Islam und Muslim*innen heraus, sondern zeigt auch Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Parteien auf.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.03.2024

Viel lernen kann man aus Imad Mustafas Studie zu antiislamischen Rhetoriken und Vorurteilen deutscher Parteien, so Rezensent Joseph Croitoru. Schlimm ergeht es demnach dem Islam und den Muslimen in Deutschland! Besonders hervorgehoben wird laut Croitoru die Rolle der AfD, in deren Programmen die Zugehörigkeit des Islam in Deutschland teils offen bestritten wird, deren Politiker jedoch vor allem auch darüber hinaus durch teils direkte, teils indirekte antimuslimische Rhetorik auffallen. Freilich ist Ähnliches in weniger deutlicher Form auch in anderen Parteien zu beobachten, liest Croitoru bei Mustafa, insbesondere bei der CDU, die Muslime nur akzeptieren will, wenn sie sich einer deutschen "Leitkultur" fügen. SPD und Grüne geben sich zwar inklusiver, setzt die Rekonstruktion der Studie fort, doch auch bei diesen Parteien schwingen implizite Annahmen über einen antiliberalen Islam mit. Nur das Programm der Linken ist von solchen Projektionen frei, heißt es im Anschluss an Mustafa weiter. Eine wichtige Studie, resümiert Croitoru, der für weitere Forschung in diese Richtung plädiert.
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