Hugo Loetscher

Die Augen des Mandarin

Roman
Cover: Die Augen des Mandarin
Diogenes Verlag, Zürich 1999
ISBN 9783257062120
Gebunden, 376 Seiten, 20,40 EUR

Klappentext

"Kann man mit blauen Augen sehen?" Die Frage eines fiktiven Mandarins stimuliert Past, den Ex-Angestellten einer obskuren Kulturstiftung, zu Erinnerungen aus seinem bewegten Leben, entführt ihn noch einmal in fast alle Erdteile und entlockt ihm pointierte Geschichten - in einem berauschenden Nebeneinander der Kontinente, Zeiten und Bilder. Bilanz eines intensiven Blicks, trotz "blaugrüner Augen".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.12.2000

Jürg Altwegg weist darauf hin, dass Loetscher in diesem Roman nicht nur die Geschichte eines Mannes erzählt, der eindeutig autobiografische Gemeinsamkeiten mit dem Autor aufweist, sondern dass hier gleichzeitig eine "raffinierte Retrospektive der Menschheitsgeschichte" geboten wird. So facettenreich das Leben des Protagonisten Past erscheint (politisches Engagement spielt hier ebenso eine Rolle wie "Vaterfreuden in Thailand", die Esoterik-Begeisterung von Pasts Frau oder auch die Nachkriegszeit): stets gebe es Verbindungen und Assoziationen zu den verschiedenen Zeitaltern wie der Stein-, Eisen- oder Bronzezeit. Altwegg stellt fest, dass sich seitdem nur wenig verändert hat: "Es gibt keinen Fortschritt". Der Mensch sei immer noch ein Jäger und Sammler, findet er. Allerdings hat diese Erkenntnis den Rezensenten offenbar keineswegs deprimiert. Er hält den Roman für ein "großes - und großartiges Gebilde", dem er einen erheblichen Unterhaltungswert zugesteht und dessen Konstruktion er für äußerst gelungen hält. "Ein witziger Beitrag der Literatur zum Jahrtausendwechsel", lautet sein Fazit.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de