Heinz Strunk

Junge rettet Freund aus Teich

Roman
Cover: Junge rettet Freund aus Teich
Rowohlt Verlag, Reinbek 2013
ISBN 9783498064266
Gebunden, 288 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Mathias ist sechs Jahre alt. Bald wird er in die Schule gehen. Er wohnt in der Siedlung, bei Mutter, Oma und Opa, die er alle sehr liebt. Bald ist Weihnachten, es schneit, und Schnee ist fast noch gemütlicher als Regen. Nur hört man leider nichts, wenn es schneit, da ist dann wieder Regen besser. Mathias ist zehn Jahre alt. Die großen Ferien wird er bei Oma Emmi auf dem Land verbringen. Die Kinder dort wachsen ganz anders auf, man kann hier viel Spaß haben. Mutter riecht den Braten: Sie gönnt ihm die Freude nicht. Mathias ist vierzehn Jahre alt. Mutter ist mit ihm ins Hochhaus gezogen und hat Oma in ihrem Elend allein gelassen. Opa ist im Heim, noch so ein Verrat. Doch Mathias ahnt: Im Grunde genommen trägt er die Verantwortung für Mutters Lage, obwohl er natürlich auch nichts dafür kann. Wer kann schon was für seine Geburt? Der Held dieses Romans heißt Mathias Halfpape, so wie Heinz Strunk auch, bevor er sich Heinz Strunk nannte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.05.2013

Weil sich unglückliche Kindheiten alle ähneln, könnten Heinz Strunks Erinnerung in seinem neuen Buch "Junge rettet Freund aus Teich" vielen Babyboomern bekannt vorkommen, erklärt Wolfgang Schneider. Die Erinnerungen, die Strunk - oder: Mathias Halfpape, wie er mit bürgerlichem Namen heißt - seinen Altersgenossen aufdrängt, sind bitter, berichtet der Rezensent, auch weil sich der Autor nicht neutral "im existentiellen Feindesland der unglücklichen Kindheit" bewegt. Selbst schöne Erinnerungen sind so geschildert, dass sie in Schneider eher Mitleid wecken. Das Buch ist in drei Abschnitte gegliedert: 1966, 1970 und 1974; sie widmen sich Mathias im Alter von sechs, zehn und vierzehn Jahren. Dieses Buch mag nicht ganz an Strunks Erfolgshörbuch "Fleisch ist mein Gemüse" heranreichen, meint der Rezensent, beeindruckt ist er aber trotzdem. Der Autor beweist sich als einfühlsamer Literat, findet Schneider.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.04.2013

Für den Leser kommt nicht viel bei rum, so lassen sich Bernd Graffs Lektüreerfahrungen mit Heinz Strunks Kindheits- und Jugenderinnerungen resümieren. Für Graff liegt das vor allem an der aseptisch distanzierten Berichtsform, die Strunk wählt, um Masturbationserlebnisse, Schicksalsschläge oder das Verhältnis zur psychisch kranken Mutter zu schildern. Dass die Erlebnisse in dieser Erzählform sämtlich nivelliert werden, ist für Graff das eine Manko, dass Strunk eine Erinnerung "wüst" an die nächste reiht, das andere. Eine packende Erzählung, meint der Rezensent verärgert, entsteht so nicht. Der Clou des Buches, der Umstand, dass Strunk die Sprache und den Verstehenshorizont des Kindes und des Jugendlichen "altersgemäß" wiedergibt, muss Graff weiter feststellen, verliert so mächtig an Gewicht.
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