Heinz Brüggemann

Walter Benjamin

Über Spiel, Farbe und Phantasie
Cover: Walter Benjamin
Königshausen und Neumann Verlag, Würzburg 2006
ISBN 9783826035043
Gebunden, 357 Seiten, 39,80 EUR

Klappentext

Ausgehend von den frühen philosophischen Gesprächen Benjamins über Phantasie und Farbe stellt diese Untersuchung sein Konzept der reinen Farbe und der Bildanschauung eines nicht begrifflichen Sehens im Dialog mit der zeitgenössischen Malerei, dem Blauen Reiter, und ihren Theorien, v.a. Kandinskys "Über das Geistige in der Kunst", vor. Sie zeigt, dass Benjamin Spiel, Farbe und Phantasie in Korrespondenz mit der ästhetischen und anthropologischen Moderne um 1800, mit Jean Pauls Levana ebenso wie mit der Frühromantik in ihrer spannungsvollen Konstellation zu Goethes Ästhetik und Naturphilosophie reflektiert. Entstaltung als ein entscheidender Formbegriff der Phantasie fungiert in Benjamins theoretischer und literarischer Prosa als Dispositiv der Wahrnehmung wie der Bilderzeugung. Die Themen und Motive, die er hervorbringt, sind ein weiterer Gegenstand der Untersuchung. Sie nimmt viele von Benjamin beschriebene Bilder ebenso in den Blick wie sie zurückführt zu den psychophysischen Bedingungen der Bildproduktion, der in Kindheit, Traum und Rausch hervorgebrachten Bilder vor allen Bildern.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.03.2007

Fasziniert zeigt sich Rezensent Momme Brodersen von Heinz Brüggemanns Buch über "Spiel, Farbe und Phantasie" im Werk Walter Benjamins. Er bescheinigt dem Literatur- und Kulturwissenschaftler, sich voll und ganz auf Benjamin einzulassen und dabei neue Wege einzuschlagen. Brüggemanns Ausgangspunkt bilden seiner Auskunft nach nicht die großen und berühmten Arbeiten Benjamins, sondern kaum bekannte Schriften, vor allem einige Seiten aus dem Nachlass, die ein Programm zu einem Werk über "Die Phantasie" mit dem Thema "Spiel, Farbe und Phantasie" entwerfen. Brüggemann gelinge es, den Leser anhand dieser Autor in die Welt von Klassik und Romantik, von traditioneller und avantgardistischer Kunst einzuführen. Broderson attestiert dem Autor auch, Sphären und Konstellationen, Namen und Werke, Verbindungen und Freundschaften zu beleuchten, die in der Benjamin-Forschung und -kritik bisher unterbelichtet waren. Insgesamt lobt er das Buch als höchst originell, faszinierend und fesselnd zu lesen, auch wenn es vom Leser bisweilen "hohe Aufmerksamkeit" verlangt.
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