Harry Mulisch

Schwarzes Licht

Roman
Cover: Schwarzes Licht
Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2016
ISBN 9783803127600
Kartoniert, 144 Seiten, 9,90 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Gregor Seferens. Im Nachruf auf Harry Mulisch schrieb Cees Nooteboom, er ziehe dessen Roman Schwarzes Licht seinen berühmteren Texten vor. In anderen Ländern bestens bekannt, ist dieses Frühwerk in Deutschland seit Jahrzehnten vergessen und selbst in Bibliotheken kaum aufzutreiben. Um diesem Roman des Autors gerecht zu werden, in dem alle zentralen Themen und Motive seiner späteren Bestseller schon auftauchen, wird er von dem  Mulisch-Übersetzer Gregor Seferens neu ins Deutsche übertragen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.10.2016

Tobias Lehmkuhl beschränkt sich in seiner kurzen Rezension dieses erfreulicherweise neuübersetzten Romans von Harry Mulisch auf die Wiedergabe von Situationen und Episoden: Es geht um eine Gesellschaft, die am 20. August 1953 zusammentrifft, einem Tag, an dem womöglich die Welt untergehet. Zu erleben ist im turbulenten Verlauf dieses Abends eine "wahre Umwälzungsorgie", bei dem sich einige Parameter in ihr Gegenteil verschieben, erfahren wir. Fazit des Kritiker: Ein "grandioser kleiner Roman".
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.07.2016

In esoterisch-numerologischen Schriften galt der 20. August 1953 als Tag des Weltuntergangs, zugleich fiel auf diesen Tag der 46. Geburtstag des Musikers Maurits Akelei, den Harry Mulisch mit dem jetzt in neuer Übersetzung vorliegenden Roman ein literarisches Denkmal gesetzt hat, informiert uns Rezensent Philipp Theisohn. Der hatte offensichtlich viel Freude bei der Lektüre dieser Schilderung eines Abends, der als Geburtstagsrunde beginnt und in entgrenzten Sexualexzess mündet. In diesem inhaltlich zwar überschaubaren, aber "gewaltigen Roman" gelinge dem Autor die Kunst, "Metaphysik und privates Drama, Archaik und Bourgeoisie" ohne ausgreifende Gesten miteinander zu bündeln, schwärmt der Kritiker, der den theoretischen und abstrakten Verästelungen des Stoffs im folgenden recht feinsinnig folgt: In Sichtnähe zum "magischen Realismus" schaffe Mulischs dezente Symbolik hier einen Bedeutungsraum, der gleichermaßen das Intime und das Kosmische umfasst und mit einer Grundstimmung des Apokalyptischen auflädt, die sich wiederum in den Verbindungen der Körper entlädt.