Hannes Köhler

Ein mögliches Leben

Roman
Cover: Ein mögliches Leben
Ullstein Verlag, Berlin 2018
ISBN 9783550081859
Gebunden, 352 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Ein Wunsch, den Martin seinem Großvater Franz nicht abschlagen kann: eine letzte große Reise unternehmen, nach Amerika, an die Orte, die Franz seit seiner Gefangenschaft 1944 nicht mehr gesehen hat. Martin lässt sich auf dieses Abenteuer ein, obwohl er den Großvater eigentlich nur aus den bitteren Geschichten seiner Mutter kennt. Unter der sengenden texanischen Sonne, zwischen den Ruinen der Barackenlager, durch die Begegnung mit den Zeugen der Vergangenheit, werden in dem alten Mann die Kriegsjahre und die Zeit danach wieder lebendig. Und endlich findet er Worte für das, was sein Leben damals für immer verändert hatte. Mit jeder Erinnerung, mit jedem Gespräch kommt Martin seinem Großvater näher, und langsam beginnt er die Brüche zu begreifen, die sich durch seine Familie ziehen. Er erkennt, wie sehr die Vergangenheit auch sein Leben geprägt hat und sieht seine eigene familiäre Situation in einem neuen Licht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.01.2019

Kai Sina bedauert: Hannes Köhler kommt zu spät mit seinem Roman über die Erfahrungen deutscher Soldaten in amerikanischer Kriegsgefangenschaft im Zweiten Weltkrieg. Das gilt zumindest für den Versuch, Mentalitätsgeschichte als Familien- und Generationengeschichte zu erzählen. Familiengeheimnisse gefühlig zwischen Opa und Enkel zu verhandeln, das ging vielleicht vor zehn Jahren, meint Sina, heute wirkt es abgenutzt, degradiert Nachkriegsgeschichte zum Genre. Die historisch genaue, gut recherchierte Schilderung des Lageralltags bietet Sina allerdings verblüffende Einsichten und Sujets, die kuriosen Feste des "Amerikadeutschen Bundes" etwa.
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