György Dalos

Das System Orbán

Die autoritäre Verwandlung Ungarns
Cover: Das System Orbán
C.H. Beck Verlag, München 2022
ISBN 9783406782091
Gebunden, 224 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

In Ungarn findet ein auf allen Ebenen der Gesellschaft und Politik ausgetragener Kulturkampf statt. Die Gegner sind ein von Viktor Orbán immer autoritärer geführter, immer rücksichtsloser agierender Staat und eine immer schwächer werdende liberale Opposition. Die Machtverhältnisse sind so ungleich, die Entrechtung der innenpolitischen Gegner so skrupellos und effektiv, dass man kaum noch auf eine Rückkehr zu rechtsstaatlichen und freiheitlichen Verhältnissen zu hoffen wagt. Wenn man in einem freiheitlichen Land politische Verhältnisse mit dem Wort "System" beschreibt, denkt man an Despotie und Tyrannei. Für die Machthaber in Ungarn ist der Begriff "System" seit dem Triumph der Fidesz-Partei unter ihrem Führer Viktor Orbán eine honorige Bezeichnung für ihre antidemokratischen Ziele und ihre unterdrückerischen Methoden geworden.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 11.07.2022

Rezensent Ulrich M. Schmid bekommt nicht ganz, was er sich erhofft hatte von György Dalos' Einlassungen zum System Orban. Zwar findet er kenntnisreich, was der Autor über Aufstieg und Methoden Orbans berichtet, doch scheint ihm der Autor auch mitunter "geschwätzig" und die Gliederung des Textes unverständlich. Wenn der Autor das trickreiche Vorgehen der Fidesz-Partei in Sachen Tabakhandel, Presse und Hochschulpolitik untersucht, liest Schmid das mit Interesse. Wieso es im Buch kein Kapitel über Orbans Putin-Faszination oder die Rolle des Katholizismus in Ungarn gibt, kann sich der Rezensent allerdings nicht erklären. Dafür zeigt Dalos Humor, wenn es um die Strategien der Bürger im Umgang mit dem repressiven Regime geht, so Schmid.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.03.2022

Rezensent Niklas Zimmermann empfiehlt György Dalos' Buch über das System Orbán. Gut gefällt ihm, dass der Autor Orban und seine Regierung aus verschiedenen Perspektiven in mannigfachen Aspekten betrachtet und offen kritisiert. So lernt der Rezensent in "lebensnahe" Ansichten etwas über Orbán als Machttechnologen, der sich mit einem Anti-Tabak-Gesetz und Haushaltspolitik die Macht sichert. Bedauerlich findet Zimmermann, dass Orbáns Beziehung zu Putin und der Visegrad-Gruppe im Buch zu kurz kommen. Orbáns Schulterschluss mit China findet er dagegen eingehend thematisiert.
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