FX Karl

Memomat

Roman
Cover: Memomat
Blumenbar Verlag, München 2002
ISBN 9783936738018
Gebunden, 219 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Vera ist weg. Raus aus seinem Leben, aber nicht raus aus seinem Kopf. Vieles scheint schon vergessen. Doch nur die Erinnerung bringt am Ende Erleichterung. Dies ist die Geschichte von einem, der eine Geschichte los werden will - die Geschichte vom Untergang der großen Liebe. Erzählen ist Erinnern - irgendwo zwischen verdammt hart und sehr, sehr lustig. In der Jetztzeit, am Schreibtisch des Erzählers in der Münchner Blumenstraße, wird der Memomat in Gang gesetzt. Mit dem ganz speziellen Waschpulver aus Schlüsselbildern und Schlüsselwörtern, die die Tür zum Vergessenen öffnen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 25.09.2003

Nadja Geer scheint in ihrer Kurzkritik angetan von diesem Debütroman, in dem ein Ich-Erzähler mit seiner Partnerin durch das "noch nicht ganz wiedervereinigte" Deutschland reist. Zwar stellt die Rezensentin fest, dass sich der Autor durchaus auf "Grundpfeiler der Popkultur" stützt, indem er sich an einer Stelle beispielsweise auf die "Lindenstraßen"-Fernsehserie, auf Rainald Goetz und Thomas Bernhard bezieht. Trotzdem unterwerfe er sich in seinem "ohne Hierarchien" beobachteten Begebenheiten nicht rückhaltlos den Konventionen der Popliteratur, indem er sich dankenswerter Weise der Nabelschau enthalte, so Geer erfreut.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.02.2003

Eva Marz beginnt ihre Rezension mit einer etwas skeptischen Definition von Popliteratur, um von diesem Ausgangspunkt aus zu erklären, wieso FX Karls Geschichte bessere Popliteratur ist. "Memomat" ist ihrer Meinung nach gelungener als die meisten Bücher dieser Art, weil die Geschichte mehr leistet, als die Moden und Lebensgewohnheiten unserer Zeit zu dokumentieren: "es gibt im Verlauf dieses Buches eindringliche Passagen und Bilder, die jenseits aller Archivierung der Gegenwartskultur einfach schön sind". Das Personal des Buches wächst der Rezensentin jedenfalls ans Herz, besonders der Sekretär, der den Ich-Erzähler begleitet. Auch das Streben des Protagonisten nach Bewältigung einer verflossenen Liebe kann sie durchaus nachvollziehen: "Der Roman erzählt keine Geschichte, weil er gerade von der Sehnsucht und Anstrengung handelt, eine Geschichte zu finden im Datenchaos der eigenen Vergangenheit".
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