Gershom Gorenberg

Israel schafft sich ab

Cover: Israel schafft sich ab
Campus Verlag, Frankfurt am Main 2012
ISBN 9783593397245
Gebunden, 316 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Gespalten zwischen seinen demokratischen Idealen und religiösem Fanatismus. Zwischen der Illusion eines freien Staates und der Realität einer repressiven Besatzungsmacht. Und der Riss, der durch den Staat geht, wird immer größer. Der Historiker Gershom Gorenberg zeigt, vor welchen Herausforderungen Israel heute steht. Die drängende Frage lautet: Wie kann Israel verhindern, dass es sich selbst zerstört?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.11.2012

Den Optimismus des Autors kann Hans-Christian Rössler nicht teilen. Wenn Gershom Gorenberg zwar die Warnung ausspricht, sein Land Israel könne durch seine inneren Widersprüche zerrissen werden, zugleich aber an einen Befreiungsschlag und an eine neue Generation glaubt, der ein Wiederaufbau gelingen könnte, bleibt der Rezensent skeptisch. Gerne würde er dabei mit dem Autor an die Umkehrbarkeit der Entwicklungen glauben, die Gorenberg in seinem Buch so eindringlich und mit Sinn für die Bruchlinien schildert. Allein die Beispiele von Siedlern im Westjordanland und den Ultraorthodoxen in Jerusalem machen ihm nicht viel Hoffnung, dass die vom Autor für nötig befundene Trennung von Staat und Religion in absehbarer Zeit gelingen kann.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 04.10.2012

Mit großem Interesse hat Rezensent Jörg Lau Gershom Gorenbergs neues Buch "Israel schafft sich ab" gelesen. Der linke israelische Historiker geht darin der Frage nach, wie es so weit kommen konnte, dass Israel zu einem Land wurde, das seit 45 Jahren einem anderen Volk "Freiheit und Eigenstaatlichkeit" durch fortdauernde Besatzung verweigere, berichtet der Kritiker. Lau liest das Buch als Appell an das israelische Volk, den Traum eines demokratischen jüdischen Staates wieder zu verfolgen. Darüber hinaus zeichne Gorenberg die Gründe für die Besatzung präzise nach, informiert der Rezensent: Israel sei von dem Triumph der Eroberungen von 1967 derart überrascht gewesen, dass es nicht in der Lage zu "harten politischen Entscheidungen" gewesen sei und sich mit dem Siedlungsunternehmen immer weiter vom "Ideal der Demokratie" entfernt habe. Auch die Rolle der Palästinenser werde hier kritisch beleuchtet, so Lau, der dieses Buch durchaus empfehlen kann.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 25.08.2012

Micha Brumlik erblickt in Gershom Gorenbergs Buch "Israel schafft sich ab" eines der wichtigsten Bücher über den Nahostkonflikt der letzten Jahre. Er schätzt den Historiker und Journalisten, der auch orthodoxer Jude ist, als höchst renommierten Nahostexperten. Die Analysen des Autors scheinen ihm allesamt fundiert recherchiert und genaustens belegt. Im Mittelpunkt sieht er dabei die kritische Auseinandersetzung mit Israels Besetzung im Westjordanland. Eingehend legt Gorenberg für ihn die katastrophalen Folgen für den Staat Israel und die israelische Demokratie dar, die sich mehr und mehr zu einer "Ethnokratie" wandle. Brumlik lobt die glänzende Analysen Gorenbergs, die ein deprimierendes Bild der Lage zeichnen und schließlich in einer Forderung nach eine "Neugründung Israels" münden.
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