Elisabeth R. Hager

Der tanzende Berg

Roman
Cover: Der tanzende Berg
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2022
ISBN 9783608984880
Gebunden, 256 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Zwölf Stunden hat Marie Scheringer Zeit, den Schoßhund einer reichen Hotelierstochter auszustopfen. Das ist kaum zu schaffen, doch der Auftrag ist lukrativ und wenn man sonst nur Wolpertinger präpariert, weil die Jäger im Ort eine junge Frau nicht ernst nehmen, ist man dankbar für jede Herausforderung. Immerhin steht Tante Hella ihr mit allerlei pragmatischen Haushaltstipps zur Seite. Doch während Marie das Fell des Hundes abbalgt, suchen sie die Erinnerungen an ihre große Liebe Youni heim, der sechs Wochen zuvor ums Leben kam. Als dann auch eine ehemalige Dorfbewohnerin auftaucht, die einiges über Youni zu erzählen weiß, ist endgültig klar, dass der Tag ungewöhnlich enden wird. Und tatsächlich: Während der nächsten Stunden wird nicht nur ein Tierkörper geöffnet und mit neuem Leben gefüllt, auch die verkrusteten Strukturen im Dorf brechen auf − bis schließlich sogar die Berge in Bewegung geraten. 

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 31.08.2022

Sehr positiv bespricht Irene Binal den dritten Roman der Autorin Elisabeth R. Hager, die nicht nur Schriftstellerin ist, sondern auch Klangkünstlerin und ebenfalls beim Deutschlandfunk arbeitet. Es geht um den traditionellen Gegensatz von Heimat und Fremde, ausgetragen in einem Tiroler Dorf, wo die Protagonistin nach langer Abwesenheit im großen Wien als Tierpräparatorin arbeitet und über ihren Außenseiterstatus meditiert. Und auch ihr Freund Youni, der ums Leben kam, war als Flüchtling ein Außenseiter, wurde von der Dorfgemeinschaft geschnitten und rutschte in den Drogenkonsum ab. Als atmosphärisch dicht, zwischen Leichtigkeit und Schwere changierend, beschreibt die Rezensentin den Roman ihrer Kollegin, die es hinkriegt, die Handlung an nur einem Tag abschnurren zu lassen.
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