Edward Bulwer-Lytton

Was wird er damit machen?

Nachrichten aus dem Leben eines Lords
Cover: Was wird er damit machen?
Suhrkamp Verlag, Berlin 2015
ISBN 9783518803806
Gebunden, 1400 Seiten, 48,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Bernd Rauschenbach. Aus dem Englischen von Arno Schmidt. Edward Bulwer-Lytton, Zeitgenosse und Freund von Charles Dickens, entfaltet in diesem umfangreichen Roman das bunte Panorama der viktorianischen Gesellschaft. Der vermögende Lord Darrell und die von ihm geliebte Lady Montfort werden ebenso Opfer hinterhältiger Intrigen wie die arme Schauspielerin Sophie und ihr Anbeter Lionel Haughton: Jasper Losely heißt der gewissenlose Dieb und Erpresser, der dafür sorgt, dass sie alle immer wieder aneinander irre werden. Voller Ränke und Volten steckt Edward Bulwer-Lyttons Porträt der Londoner Gesellschaft um 1850. Hinter der rasanten Handlung steht für den zeitlebens politisch engagierten Autor die Frage, welche Handlungsmöglichkeiten den Menschen im gesellschaftlichen Gefüge des 19. Jahrhunderts überhaupt bleiben. Arno Schmidts Übersetzung verleiht den Figuren ihre je eigene Sprache - eine Meisterleistung, die beim ersten Erscheinen 1971 dem Roman zu Kultstatus verholfen hat.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 21.05.2016

Werner von Koppenfels lobt Arno Schmidts Übersetzung des Romans von Edward Bulwer-Lytton für ihren Mangel an Schmidtschen Manierismen. Keine Überbelesenheit, keine Wortspielzwänge, bloß Lebendigkeit von Charakteren und Plot. Ah, Aufatmen beim Rezensenten. Lesbar ist der Text für ihn aber auch wegen seiner prallen Darstellung viktorianischer Lebenswelt in dramatischen Szenen, fein gesponnenen Intrigen und garniert mit Horaz. Den im Buch verhandelten Unterschied zwischen echten Gentlemen und Hochstaplern kann Koppenfels am Ende gut erkennen. Zu Schmidt teilt er uns noch mit, dass dessen Übertragung und ihre Besonderheiten im Nachwort eher wenig Beachtung finden, leider.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 14.11.2015

Rezensent Tobias Schwartz nennt viele gute Gründe, Edward George Bulwer-Lyttons vergessenes, nun in sechs Bändern neu editiertes Werk "Was wird er damit machen?" wiederzuentdecken: Arno Schmidts in eigener Tonart gefärbte Übersetzung ist sicherlich einer davon, meint der Kritiker, amüsiert sich aber auch bestens mit Bulwer-Lyttons herrlich "süffiger", gelegentlich kitschiger und satirischer Darstellung des viktorianischen Englands. Hier wird nie gekleckert, sondern stets geklotzt, versichert der Rezensent, der mit dem opulenten Figurenensemble adlige Landsitze ebenso wie die Londoner Unterwelt durchstreift. Die Handlung mag bisweilen komplex und dokumentarisch wirken, dem Lesevergnügen tut das aber keinen Abbruch, schließt Schwartz.