Eckhart Nickel

Was ich davon halte

Cover: Was ich davon halte
Quadriga Verlag, Berlin 2000
ISBN 9783886793488
Gebunden, 160 Seiten, 15,29 EUR

Klappentext

Die Helden in Eckhart Nickels erzählerischem Debüt trotzen dem ästhetischen Verfall des modernen Lebens mit bedingungsloser Eleganz. Sie wenden sich dem Wetter zu, der Allgewalt der Natur in Form einer Sonnenfinsternis oder eines Monsumsturms. Ob es "Indische Nachtpostkarten" sind, eine verzweifelte Traum-Reise nach Malta oder einfach nur der Besuch in einem Prada-Laden in Berlin: Am Ende ist die einzige Rettung der Humor, der in der distanzierten Flaneuroptik aufleuchtet.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 01.03.2001

Nichts Halbes und nichts Ganzes, vielleicht "blasiert", "dekadent" bestimmt, "aber zum Flaneur fehlt dem Doktor der Philologie die Oberflächlichkeit", meint der Rezensent Thomas Kastura zu Eckhart Nickels Reiseerzählungen. "Knapp und präzise beobachtet" der Autor und erzählt in allen seinen Geschichten "mit Unschuldsmiene, zugleich mit Biss", dass "wer schon alles kennt oder so tut (oder so tun muss)... nichts mehr erleben" kann. Allerdings geht aus der Rezension leider nicht hervor, welche Bedeutung der Rezensent dieser nunmehr schon seit längerer Zeit in literarischen Kreisen gehuldigten Erkenntnis beimisst. So bleibt am Ende der Rezension die Frage, wer von den beiden - der Autor nach Meinung des Rezensenten oder der Rezensent - mehr um den heißen Brei herumredet.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 20.12.2000

Nach Volker Weidermann geht es in diesem Buch vor allem um das Ende, das bereits schon im Anfang angelegt ist. Männer und Frauen suchen Gründe zur Ablehnung, die stärker sind als die `Sehnsucht nach Nähe`. Man hat alles erlebt, jedes Land bereist, alles gelesen und spürt nur noch Leere, Langeweile und Abstumpfung. Nickels erscheint dieses Verhalten, wie der Leser erfährt, `möglicherweise längst genetisch`: Der "Zwang zum Abschiednehmen als genetischer Defekt", fasst Weidermann zusammen. Ihm gefallen diese Texte insbesondere deshalb, weil er sich bei Nickel an Peter Altenberg erinnert fühlt. "Ein würdiger Verwandter" dieses Dichters sei Nickel, ebenso wie dieser ein "Abschiedskünstler und großer Melancholiker". Nur eben zu einer späteren Jahrhundertwende als Altenberg.