Dorota Danielewicz

Der weiße Gesang

Die mutigen Frauen der belarussischen Revolution
Cover: Der weiße Gesang
Europa Verlag, München 2022
ISBN 9783958904798
Gebunden, 208 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Wir alle kennen die Bilder von den Demonstrationen, die nach den letzten Wahlen im August 2020 in Belarus stattfanden. In vorderster Reihe bei den friedlichen Protestaktionen für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit: viele, meist junge Frauen - darunter Journalistinnen, Studentinnen, Juristinnen, Sozialarbeiterinnen und Lehrerinnen. Mutig sahen sie den sie umzingelnden Polizisten in die Gesichter, ließen sich nicht einschüchtern - auch nicht nachdem zahlreiche von ihnen verhaftet, verhört, misshandelt und des Landes verwiesen wurden. In Der weiße Gesang erzählen einige von ihnen ihre Geschichte, treten heraus aus der Anonymität der Masse. Sie lassen uns teilhaben an den Ereignissen und ihren persönlichen Erfahrungen der letzten Monate, an ihrem Aufbegehren, ihren Zielen, ihrem Leben im Exil. Der sogenannte weiße Gesang ist eine archaische, volkstümliche Gesangstechnik der osteuropäischen Frauen, die es auf eine besondere Art ermöglicht, den Gefühlen freien Lauf zu lassen. Ihre Lieder spiegeln dramatische Ereignisse aus dem Leben der Frauen wider. Die Stimme, die beim weißen Gesang erzeugt wird, kommt direkt aus dem Solarplexus und nutzt die Resonanzräume des Körpers. Sie ist rein und wild - so wie die Geschichten der unerschrockenen, couragierten belarussischen Frauen, die in diesem Buch zu Wort kommen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.07.2022

Dorota Danielewicz macht mit ihrem Buch das "kollektive belarussische Trauma" des Sommers 2020 fassbar, indem sie Fluchtgeschichten von neun Frauen und einem Mann nacherzählt. Leider, erklärt Rezensentin Anna Flörchiger, bricht sie dabei ihren angemessen nüchtern berichtenden Stil immer wieder mit rührseligen Gemeinplätzen, die in einem solchen Buch eigentlich nichts zu suchen haben, findet Flörchinger. Positiv scheint sie jedoch Danielewicz Bemühungen um eine ausreichende Kontextualisierung zu bewerten. So liefert "Der weiße Gesang" trotz Betroffenheitsfloskeln auch für Außenstehende einen Einblick in die jüngste Geschichte des Landes und seiner Exilantinnen, so die Rezensentin.
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