Dinaw Mengestu

Zum Wiedersehen der Sterne

Romane
Cover: Zum Wiedersehen der Sterne
Claassen Verlag, Berlin 2009
ISBN 9783546004398
Gebunden, 250 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Volker Oldenburg. Was ist Glück? Ein Gefühl von Heimat, Freundschaft, Familie, Liebe? Es sind Geschichten, die den Äthiopier Sepha Stephanos in der neuen, noch immer fremden Heimat am Leben halten - die Romane, mit denen er in seinem kleinen Laden den Tag verbringt, die Erzählungen seiner Freunde, Afrikaner wie er, die Erinnerungen an das Land, das er verlassen hat. Seit Sepha vor siebzehn Jahren fliehen musste, hat er in den USA keine Wurzeln geschlagen. Er hat den Kampf beinahe aufgegeben, als er neue Nachbarn bekommt. Die Freundschaft zu dem klugen, lesehungrigen Mädchen Naomi bringt plötzlich Leben in Sephas Alltag, die Liebe zu ihrer Mutter Judith, einer weißen Professorin, schenkt ihm die Hoffnung, dass es doch noch so etwas wie Glück für ihn geben könnte. In seinem Debüt erzählt der junge äthiopisch-amerikanische Autor Dinaw Mengestu von einem Schicksal, wie es in den Zeiten der globalen Flüchtlingsströme alltäglich ist - von Wurzellosigkeit, Sehnsucht und dem Funken Hoffnung, der immer wieder aufblitzt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.11.2009

Könnte sein, dass Alex Rühle sich in diesen Roman verliebt hat, denn seine Kritik ist sehr nacherzählend, so als fiele es ihm schwer den Blick vom bewunderten Objekt abzuwenden und es mit Distanz zu beurteilen. Geschrieben wurde er von einem brillanten jungen Autor, der die besten amerikanischen Universitäten durchlaufen hat, und sich offenbar mit bemerkenswerter atmosphärischer Dichte der Exilerfahrung seines äthiopischen Vaters widmet - ohne sie schlicht nachzuerzählen, wie es cheint, denn es sind wohl eher Motive, die in dieser Geschichte eines Ladenbesitzers in Washington aufgegriffen werden. Rühle macht wie gesagt gar nicht viele wertende Anmerkungen zum Roman, aber nach der Lektüre hat man Lust diese Geschichte über das nur halbe Ankommen in Amerika zu lesen.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 27.10.2009

Gleich zu Beginn seiner Kritik von Dinaw Mengestus Roman "Zum Wiedersehen der Sterne" hebt Martin Zähringer Leichtigkeit und Eleganz in Original und Übersetzung hervor und stellt klar, dass dieses Debüt zwar nicht unbedingt literarisches Neuland betritt, dafür aber eine "wohldurchdachte" Komposition aufweisen kann. Aus der Perspektive des aus Äthiopien stammenden Ladenbesitzers Sepha Stephanos wird die "Gentrifizierung" eines ehemals überwiegend schwarzen Arbeiterviertels in Washington, die Sehnsucht von Exilanten nach der alten Heimat und Beziehungen und Konflikte zwischen Schwarz und Weiß erzählt, fasst der Rezensent zusammen. Der selbst mit zwei Jahren aus Äthiopien nach Amerika gekommene Autor streut Zitate der Weltliteratur und baut "symbolische Konstellationen" in seinen facettenreichen Roman ein, stellt Zähringer eingenommen fest. Er bescheinigt Mengestu unumwunden Talent und lobt seine Hauptfigur Stephanos als "zentrale Figur der globalen Migration", hätte sich dann aber dennoch in diesem Roman "etwas mehr Biss" gewünscht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.07.2009

Eingenommen zeigt sich Sabine Berking für dieses "sprach- und erzähltechnisch eher unprätenziöse", gleichwohl bewegende Romandebüt des in Äthiopien geborenen und in den USA lebenden Schriftstellers Dinaw Mengestu. Die in einem heruntergekommenen, innerstäditschen Viertel von Washington DC angesiedelte Geschichte um den politischen Flüchtling Stephanos aus Äthiopien, der einen kleinen Eckladen betreibt und sich abends mit seinen beiden Freunden trifft, um über Afrika zu reden, erinnert Berking an Wayne Wangs und Paul Austers Film "Smoke", in dem Harvey Keitel einen kauzigen Eckladenbesitzer in Brooklyn spielt. Mit der einsetzenden Gentrifizierung des Viertels und dem Zuzug einer Professorin mit einer farbigen Tochter scheint es Hoffnung für Stephanos und seine Gegend zu geben, doch dann kippt die Situation.... Aber die Rezensentin ist auch mit dem offenen Ende zufrieden.
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