Der Auswärtige Ausschuss des Deutschen Bundestages

Sitzungsprotokolle 1965-1969
Cover: Der Auswärtige Ausschuss des Deutschen Bundestages
Droste Verlag, Düsseldorf 2006
ISBN 9783770052721
Gebunden, 1476 Seiten, 160,00 EUR

Klappentext

2 Halbbände mit CD-ROM. Mit einer Einleitung von Joachim Wintzer. Unter Mitwirkung von Wolfgang Hölscher, Stephanie Urbach und Benedikt Wintgens. Die vorliegende Edition, eine Kombination von Buch und CD-ROM, vermittelt einen Eindruck von der großen Spannbreite der in den Jahren 1965 bis 1969 behandelten außenpolitischen Themen und ihrer parlamentarischen Behandlung durch den Auswärtigen Ausschuss. In diesen Jahren des Übergangs von der Konfrontation zur Detente zwischen den Supermächten stand die deutsche Außenpolitik vor großen Herausforderungen. Der französische Staatspräsident de Gaulle strebte nach einem selbständigen Europa unter Führung seines Landes. Die durch diese Haltung verursachte Krise der internationalen Organisationen NATO, WEU, EWG und EURATOM wurde im Auswärtigen Ausschuss während der gesamten Wahlperiode diskutiert. Dabei kamen Bundesregierung und Ausschuss überein, dass die Abgeordneten den außenpolitischen Handlungsspielraum der Regierung durch die öffentliche Ablehnung des französischen Anspruchs auf Vorherrschaft vergrößern sollten. Das britische Beitrittsgesuch zu den Europäischen Gemeinschaften wurde vom Ausschuss begrüßt. Mit Blick auf die Verhandlungen über den Vertrag zur Nichtverbreitung von Atomwaffen ermahnten die Ausschussmitglieder die Bundesregierung, den deutschen Standpunkt gegenüber den USA und der UdSSR zur Geltung zu bringen, ohne sich international zu isolieren. Während der Regierungszeit der Großen Koalition fand im Ausschuss eine intensive Aussprache statt über die Chancen und Risiken einer modifizierten Deutschland- und Ostpolitik sowie über eine differenzierte Anwendung der Hallstein-Doktrin.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.11.2006

Hohe Anerkennung zollt Rezensent Philipp Gassert dieser Ausgabe der Sitzungsprotokolle des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages zwischen 1965 und 1969. Er attestiert den Herausgebern, die Protokolle der insgesamt 96 Sitzungen textkritisch ediert sowie durch eine genaue Einleitung und Indizes "mustergültig" erschlossen zu haben. Im Mittelpunkt der Sitzungen sieht Gassert die deutsche Frage. Dabei lässt sich seines Erachtens die Entstehung der neuen Ostpolitik beobachten, die während der Großen Koalition Kontur gewann. Besonders deutlich wird für ihn auch der politische Stil Brandts und seine Zusammenarbeit mit Kiesinger hinter den Kulissen. Die Edition leistet seines Erachtens einen bedeutenden Beitrag zur zeitgeschichtlichen Grundlagenforschung. Er hebt die beiliegende CD-ROM hervor, mit der der quellenkritisch bearbeitete Volltext elektronisch recherchiert werden kann. Zudem schlägt er vor, die Protokolle der Öffentlichkeit auch online zugänglich zu machen.
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