Carl-Henning Wijkmark

Die Jäger auf Karinhall

Roman
Cover: Die Jäger auf Karinhall
Matthes und Seitz, Berlin 2007
ISBN 9783882218961
Gebunden, 400 Seiten, 22,80 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Paul Berf. Mit einem Nachwort von Steve Sem-Sandberg. Olympia in Berlin 1936, prominente Gäste aus aller Welt strömen herbei. Der Spanienkrieg steht bevor, die Bündnisse formieren sich in Erwartung des kommenden Weltkriegs. Der norwegische Marathonläufer Roar Trögesen gelangt ins Zentrum der Macht und soll die Pläne der deutschen Regierung um Hitler ausspionieren. Schauplatz dieses Romans ist Herman Görings Karinhall, das riesige "germanische Jagdschloß" in der Schorfheide nahe Berlin. Um den drogensüchtigen Hausherren schart sich ein Bestiarium aus Industriellen, Politikern und Militärs. Im Verlauf des tagelangen Jagdfests im militärisch abgeschirmten Revier um das Schloß geraten alle gesellschaftlichen Regeln aus den Fugen. Wird der Spion Roar Trögesen seinen Auftrag ausführen können?

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 11.12.2007

Ein "monströses Buch" erblickt Peter Urban-Halle in Carl-Henning Wijkmarks Debütroman von 1972, eine derbe NS-Satire, die nun in einer neuen deutschen Übersetzung vorliegt. Im Mittelpunkt sieht er die ausschweifenden Gelage des Lebemanns Hermann Göring während der Olympischen Spiele 1936 in seinem Jagdschloss nahe Berlin. Das Buch wirkt auf ihn wie ziemlich kruder Mix aus Spionagethriller, Kolportage, Pornografie und Historiendrama, der mit einer Unzahl an Szenen, Ideen, Entwürfen, Arrangements aufwartet. Von der Rätselhaftigkeit, Subtilität und dem Existentialismus von Wijkmarks späteren Werken scheint ihm "Die Jäger auf Karinhall" noch weit entfernt. Gleichwohl zeichnen sich das "kommende Können" des Autors, seine analytischen Fähigkeiten und seine erstaunliche Beobachtungsgabe, in seinen Augen schon ab.
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