Birgit Kreipe

Soma

Gedichte
Cover: Soma
Kookbooks Verlag, Berlin 2016
ISBN 9783937445816
Kartoniert, 80 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Sigmund Freud liebte Reisen zu antiken Ausgrabungsorten, verglich die Erinnerungsarbeit der Psychoanalyse mit Archäologie, als wären Erinnerungen Bruchstücke, die sich aus der Asche realer innerer Begebenheiten bergen und wieder zusammensetzen ließen. Der Selbstversuch jedoch zeigt, dass Erinnerungen außerdem - von Phantasien durchwuchert, Fermentierungsprozessen unterworfen, durch Deutungen neu sortiert - eigenständige innere Akteure sind, traumgleich, verdichtet. Was geschieht, wenn diese Erinnerungsprozesse im Gedicht fortgeschrieben werden?

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.11.2016

Wenn er es auch nicht so eindeutig sagt, zwischen den Zeilen wird deutlich: Birgit Kreipes Gedichte haben es dem Rezensenten Nico Bleutge angetan. Die Lyrikerin und Psychotherapeutin beschäftigt sich in ihnen mit der Erinnerung: Wohin geht sie, wie bewegt sie sich und welche Formen kann sie in Sprache und Bild annehmen? Diese Fragen behandelt Kreipe als Dichterin, lässt dabei aber immer auch ihre fachliche Kompetenz und Sprache mit einfließen, erfahren wir. Überhaupt ist "fließen" ein wichtiges Stichwort, denn Kreipes Lyrik, meint der Rezensent, lebt von Bewegung, von wechselnden Rhythmen, sich wandelnden Wahrnehmungen, von fließenden, mal aufleuchtenden, mal dunkel herabziehenden "Wechselbildern und Drehbewegungen". Von diesem Strom lässt sich Bleutge gerne mitnehmen.
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