Alona Pardo (Hg.)

Masculinities

Liberation through Photography
Cover: Masculinities
Prestel Verlag, München 2020
ISBN 9783791359519
Gebunden, 320 Seiten, 49,95 EUR

Klappentext

Mit ca. 340 Farbabbildungen. Mit Beiträgen von Tim Clark,Edwin Coomasaru, Ekow Eshun und Jonathan D. Katz in englischer Sprache. Diese fotografische Erkundung führt Arbeiten von rund fünfzig Künstlern aus unterschiedlichen Generationen, von verschiedener Herkunft und Geschlechteridentitäten zusammen. Sie widmet sich der Frage, wie sich Bilder von Männlichkeit seit den 1960er Jahren verändert haben. Jedes der sechs Themen-Kapitel stellt Arbeiten der Fotografen Richard Avedon, John Coplans, Robert Mapplethorpe, Herb Ritts, Collier Schorr, Larry Sultan, Wolfgang Tillmans und David Wojnarowicz vor, die jeweils für ihre Auseinandersetzung mit Männerbildern berühmt sind.
Künstler wie Rotimi Fani-Kayode, Masahisa Fukase, Adi Nes, Hank Willis Thomas und Akram Zaatari erweitern die Betrachtung um kulturell diverse Perspektiven. Eine Reihe von Künstlerinnen wiederum - Laurie Anderson, Annette Messager, Tracey Moffatt und Marianne Wex - untersuchen den Unbehagen verursachenden, invasiven männlichen Blick. Jüngere Künstler*innen wie Sam Contis, Andrew Moisey, Paul Mpagi Sepuya und Elle Pérez blicken auf Männlichkeit im 21. Jahrhundert durch die Linse von Identitäts- und Globalpolitik. Jedes der Kapitel eröffnet mit einem Essay eines vorreitenden Denkers aus den Feldern der Kunst, Geschichte, Kultur und Queer Studies. Verschiedene Dekaden und Kontinente umfassend, illustriert dieser Band die zunehmende Schwierigkeit, "Männlichkeit" fest zu definieren.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.05.2020

Rezensent Alex Rühle nimmt den von Alona Pardo herausgegebenen Ausstellungsband zum Anlass, um über Geschlechterrollen nachzudenken und den morgigen Vatertag bange abzuwarten. Ob es in Corona-Zeiten wohl männliche Besäufnisse geben wird? Der Band mit Fotos u.a. von Hans Eijkelboom, der 1973 Familienfotos nachgestellt hat, lädt laut Rezensent dazu ein, die Veränderung von Rollenbildern sowie die Macht der Stereotype und Klischees nachzuvollziehen. Zu sehen sind Cowboys, Sportler, Soldaten, männliche Macht, so Rühle. Andere Fotos, etwa von Bas Jan Adler oder John Coplans, konterkarieren die traditionellen Rollenbilder, stellt der Rezensent erleichtert fest.
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