Aline Valangin

Die Bargada. Dorf an der Grenze

Eine Chronik
Cover: Die Bargada. Dorf an der Grenze
Limmat Verlag, Zürich 2002
ISBN 9783857913853
Gebunden, 336 Seiten, 30,00 EUR

Klappentext

Der Hof mit dem Namen "Bargada" ist größer als die anderen und liegt etwas abseits des Dorfs, es soll darin spuken. Die Dörfler hingegen leben eng beieinander, bei ihnen spukt es nicht, denn ihre Geheimnisse dringen alle durch die Mauern ins Nachbarhaus. Aline Valangin erzählt die Geschichte dieser ländlichen Gemeinschaft über mehrere Generationen hinweg. Sie erzählt vom Patriarchat und seiner Aufweichung durch die Abwesenheit der Männer, von Familienintrigen, Schmugglern und Partisanen, Krieg und Flüchtlingselend, hartem Existenzkampf und verzagter Resignation.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.04.2003

Karl-Markus Gauß empfiehlt die Entdeckung zweier zu Unrecht vergessener Romane einer Frau, die mehr als "Muse bedeutender Männer" - Joyce, Jung, Canetti und andere - denn als Autorin bekannt ist: die Psychoanalytikerin und Kommunistin Aline Valangin, deren idyllisches Schlösschen in der Schweiz Anlaufpunkt für die Großen und die von Hitler Vertriebenen war. Die zwei Romane dieses Bandes gehören, so Gauß, auch inhaltlich zusammen: "Die Bargada" ist ein ertragreiches Gehöft im Tessin, der Besitz einer Familie, deren Frauen über drei Generationen hinweg darum ringen, endlich einmal nicht dem einzigen Bruder die Alleinherrschaft überlassen zu müssen. Der Schauplatz ist derselbe im "Dorf an der Grenze", dem zur Zeit des Zweiten Weltkrieges handelnden Nachfolgewerk. Hier, berichtet Gauß, rechne Valangin ab mit der "Schweizer Ideologie, sich aus den großen Konflikten herauszuhalten und dabei an ihnen gut zu verdienen". Beide Romane seien von "psychologischem Feingespür" gekennzeichnet; die Schicksale seiner Figuren würden "vor dem Hintergrund einer geradezu lebensfeindlichen Natur und abgelebter Traditionen" gezeichnet - Traditionen, die am Ende aufgebrochen werden.
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