Alex Bellos

Futebol

Fußball: Die brasilianische Kunst des Lebens
Cover: Futebol
Edition Tiamat, Berlin 2004
ISBN 9783893200771
Paperback, 400 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Norbert Hofmann. Mit zahlreichen Abbildungen. Alex Bellos reiste viel herum. Von Uruguay bis auf die Faröer Inseln und von dort wieder in den Dschungel des Amazonas, um dem Geheimnis des brasilianischen Fußballs auf die Schliche zu kommen. Nichts ist in Brasilien so populär wie Fußball und nichts wird so obsessiv und leidenschaftlich diskutiert. Bellos erzählt Geschichten über den brasilianischen Fußball als Exportschlager, denn es gibt wohl kein Land auf der ganzen Welt, in dem kein Brasilianer spielt. Er erzählt die Tragödie vom verlorenen Endspiel 1950 gegen Uruguay, als man sich im heimischen Maracana bereits als sicherer Sieger wähnte. Er erzählt die Heldengeschichten von großen Spielern, vom Aufstieg und Fall Garrinchas, dem Mann mit den krummen Beinen, der alle ausdribbelte, der jede Menge meist uneheliche Kinder hinterließ, der als Alkoholiker endete und dem Zehntausende die letzte Ehre erwiesen. Er erzählt vom Ehrgeiz einer 1000-Seelen-Gemeinde, die unbedingt ein Stadion mit 20.000 Sitzplätzen erbauen musste, obwohl man in ärmlichsten Verhältnissen lebte. Bellos recherchierte gründlich. Er hat sich dabei den klaren Blick fürs Detail bewahrt. Liebevoll porträtiert er die Menschen, deren Leben vollständig aus Fußball besteht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.12.2004

Ohne jede Einschränkung enthusiastisch zeigt sich der Rezensent Thomas Klemm angesichts dieses Buches, das sich dem brasilianischen Fußball von allen erdenklichen Seiten nähert. Also nicht nur den uns vertrauten positiven, Straßenfußball und Spielkultur, technischer Zauber und ein unerschöpfliches Reservoir von Genies. Hier ist dagegen einiges über die Schattenseiten zu erfahren, etwa über den "Albtraum der Talente", die verschachert werden und sich, dies ein Fallbeispiel, etwa auf den Faröer Inseln wiederfinden. Nicht zu kurz kommt der Zusammenhang von Fußball und Religion, Alex Bellos sieht im Fußball dabei "eine Ausdrucksform brasilianischer Religiosität". Dazu gehört die selbstverständliche Ausbildung des medizinischen Vereinsbetreuers in Schwarzer Magie und das eine oder andere Opferritual, das zu Siegen verhelfen soll. Herausgekommen ist dabei, so Klemm, ein "fulminantes" und "famoses" Buch, dessen "Rechercheaufwand" enorm ist und sich durchweg auszahlt. 
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 07.10.2004

Wer wissen möchte, was Fußball, Siege und Niederlagen für einen Brasilianer bedeuten, sollte unbedingt Alex Bellos' neues Buch lesen, findet Rezensent "kil.". Der Autor und Journalist Bellos hat sich auf seinen Brasilienreisen quer durch alle Schichten und Berufe gefragt: "Clubbosse" wurden ebenso interviewt wie Schiedsrichter, Historiker, aber auch Indianer oder Transvestiten. Das Ergebnis ist ein Buch über Fußball aus südamerikanischer Sicht, aber auch ein Buch über das Leben in Brasilien und die "Kunst zu überleben", so der Rezensent. Kurz, ein "wunderschönes" Buch mit Geschichten über einen erstaunlichen Sport in einem "faszinierenden" Land.
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