Alberto Vigevani

Sommer am See

Eine Erzählung
Cover: Sommer am See
Friedenauer Presse, Berlin 2007
ISBN 9783932109508
Kartoniert, 126 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Marianne Schneider. "Sommer am See" erschien 1958; die Erzählung spielt in den dreißiger Jahren im Kreis des Mailänder Bürgertums. Vigevani schildert die Kleidung von damals, er berichtet von der Musik, die junge Leute in jenen Jahren hörten, von einem Trompetensolo und der Vorliebe für Blues, Held ist Glacomo; der Vierzehnjährige ist melancholisch und faul, in der Schule nicht besonders gut, fühlt sich erniedrigt, weil ihn die Erwachsenen nicht für voll nehmen und aus ihrem Kreis ausschließen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.01.2008

Ein eigentümliches Buch ist das, mit voller Absicht aus der Zeit, seiner Entstehungszeit nämlich - 1956 wurde es veröffentlicht - gefallen, stellt der Rezensent Winfried Wehle fest. Vigevani verlagert seine Geschichte nämlich nicht nur in die Vorkriegszeit, sondern lässt alles Trümmerliterarisch-Existenzialistische ganz bewusst außen vor. Erzählt wird eine "Adoleszenzgeschichte", zusammengedrängt auf ein paar Sommerwochen am See. Und doch wird, wie Wehle staunt, daraus kein "Kitsch", sondern eine Meditation über die Erinnerung, die sich als keineswegs unschuldig erweist. Ein in mancher Hinsicht eigentümliches Buch, findet der Rezensent, er aber ist vom "fragilen Charme" des Ganzen sichtlich angetan.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 22.08.2007

Sichtlich angetan zeigt sich Maike Albath von der "schwebend-elegischen Geschichte" Alberto Vigevanis "Sommer am See", in der sich das Leben des jungen Protagonisten Giacomo während eines Sommers am Comersee grundlegend verändern soll. "Wie absichtslos hingehaucht" wirke diese Erzählung, bei der sich die Gemütsschwankungen des pubertierenden Jungen atmosphärisch in den Launen der verschiedenen Sommermonate widerspiegeln. Auch die anderen Figuren, wie zum Beispiel die Bedienstete Elvira, in die sich Giacomo verliebt und die seine ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht, habe der Autor mit "gelungener Plastizität" gezeichnet. "Eine Pubertätsgeschichte, trunken wie ein großer Sommer", freut sich die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 02.08.2007

Als "Elegie über die entzweiende Kraft des Eros" feiert Rezensent Ulrich Greiner diese "kleine Geschichte", die er wunderschön fand und bei deren Lektüre ihn "jenes Glücksgefühl" begleitet hat, das "der Trauer benachbart ist". Die Geschichte ist Greiners Informationen zufolge im Original bereits 1958 erschienen, es geht um die erotischen Irrungen und Wirrungen eines Vierzehnjährigen während eines Sommers in den dreißiger Jahren am Comer See. Den Rezensenten begeistert besonders, dass Alberto Vigevani die inneren Vorgänge des jungen Giacomo nicht psychologisch aufbereitet, sondern aus einer Atmosphäre des "zeitenthobenen Müßiggangs" hervorgehen lässt, wodurch sie für ihn erst recht an Prägnanz gewinnen. So schwelgt der Rezensent in "betörenden Beschreibungen des Sommers und des Sees, des Lichts und des Wassers". Aber auch in der Eleganz und Musikalität der Sprache Vigevanis.

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