Niklas Maak

Technophoria

Roman
Cover: Technophoria
Carl Hanser Verlag, München 2020
ISBN 9783446264038
Gebunden, 288 Seiten, 23,00 EUR

Klappentext

Turek arbeitet für eine Firma, die Smart Cities baut. Sein Chef ist besessen von einem alten Plan: Wenn es gelänge, die ägyptische Qattara-Senke mit Wasser aus dem Mittelmeer zu fluten, könnte man den Meeresspiegel senken, den Klimawandel bremsen - und Milliarden verdienen. "Technophoria" erzählt von den Schönheiten und Absurditäten der digitalen Welt, von Menschen, die an der Zukunft bauen oder ihr zu entkommen versuchen. Ein Blick auf eine Gesellschaft, die ihre Freiheit für Komfort und Sicherheit aufgegeben hat, und eine Liebesgeschichte, die um die ganze Welt führt, zu Gorillas und Robotern, in anarchistische Kommunen, sprechende Häuser und Serverfarmen - und zu Menschen, die ihr Leben so wenig auf die Reihe bekommen wie die Liebe.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 25.06.2020

Die Idee, die Qattara-Senke in Ägypten zu fluten, gab es schon mal in den Siebzigern, weiß Rezensent Adam Soboczynski. In Niklas Maaks Roman "Technophobia" wird sie erneut aufgegriffen mit dem Ziel, neue Smart Citys an der nordafrikanischen Küste zu gründen. Dieses Projekt liegt in der nahen Zukunft und offenbart einmal mehr das Bedürfnis des Menschen, die Welt vollständig nach seinen Wünschen und Bedürfnissen zu formen. Turek, dessen Arbeitgeber das Projekt leitet, "liebt und hasst" das neue von Algorithmen bestimmte Zeitalter gleichermaßen, lesen wir. Irgendwo zwischen Schöpfungswille und Hingabe-Lust, Kontrollzwang und Chaos-Sehnsucht, Technophoria und Technophobia gleitet er durch die kaum noch analoge Welt. Dystopien über digitalisierte Welten, Überwachungsstaaten und Konzern-Kontrolle gibt es viele. Niklas Maaks humorvoller Roman ist jedoch zu ambivalent für dieses Label, meint der Kritiker. Zudem gelingt ihm etwas ganz bemerkenswertes, so Soboczynski: Die Vermessung des neuen Menschen.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 09.05.2020

Niklas Maak hat einen Roman über die Ambivalenzen des technischen Fortschritts geschrieben, erläutert Brigitte Werneburg. Natürlich setzen viele Menschen große Hoffnungen in eine technisierte Welt, bemerkt sie: Bequemlichkeit, Sicherheit, gar Umweltschutz könnten vorangetrieben werden, wenn es wie im Roman überall "Smart Cities" gäbe, ganz abgesehen von den Gewinnen, die sich mit solchen Erfindungen einstreichen lassen. Das Buch über einen zunächst euphorisierten Mitarbeiter in einer dieser "Smart City"-Baufirmen, Turek, zeigt die aufscheinende Utopie hinter derlei Projekten ebenso wie die gefährlichen Kehrseiten des Datenraubs und des gläsernen Menschen, verspricht die Rezensentin: Faszination und Abschreckung liegen hier eng beieinander, schließt sie.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.03.2020

Rezensent Michael Moorstedt verzeiht dem FAZ-Redakteur Niklas Maak, dass die Analogien in dessen Roman über einen Start-Upper ohne viele Skrupel nicht eben subtil rüberkommen. Wölfe und Smart Cities treffen da aufeinander, Euphorie und Dystopie, erklärt Moorstedt und ekelt sich ein bisschen vor Maaks "Überwachungskapitalismus", aber doch nicht so, dass er nicht zu erkennen vermag, wie nah der Autor an den Tatsachen bleibt, auf dem neuesten Stand und mit seinen Begriffen im richtigen Kontext.
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