Young-ha Kim

Aufzeichnungen eines Serienmörders

Roman
Cover: Aufzeichnungen eines Serienmörders
Cass Verlag, Löhne 2020
ISBN 9783944751221
Gebunden, 152 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Koreanischen von Inwon Park. Tierarzt Byongsu Kim (70) ist "pensionierter" Serienmörder. Er verbringt seine Zeit damit, Klassiker zu lesen und Gedichte zu schreiben. Kurz nachdem er in seinem Viertel einem Mann begegnet, den er als seinesgleichen erkennt, wird bei ihm beginnende Demenz diagnostiziert. Um seine Tochter zu beschützen, plant der alte Mann, mit seinem schwindenden Gedächtnis kämpfend, einen letzten Mord.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.05.2020

Voller Spannung, aber auch Vernügen verfolgt Rezensent Carsten Germis diese Geschichte eines dementen Serienmörders, die der koreanische Autor Young-ha Kim entwirft. Der alte Kim will noch einen einzigen Mord begehen, an einem anderen Serienmörder, um seine Tochter zu beschützen, erzählt Germis, gibt jedoch auch zu verstehen, dass ein dementer Ich-Erzähler alles andere als zuverlässig ist. Germis genießt das Spiel um Wahn und Wirklichkeit, Literatur, Zeit und Zerstörung. Ist die Frau überhaupt Kims Tochter? Ist der junge Mann vielleicht eher ihr Freund? Oder Polizist?
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 08.04.2020

Young-Ha Kims schwarzhumorigen Roman "Aufzeichnungen eines Serienmörders" kann man ohne weiteres zweimal lesen - und zwar mit Gewinn, findet Rezensent Tobias Gohlis. Als Hauptcharakter tritt hier ein pensionierter Serienmörder mit Alzheimer auf. Bei ihm lebt eine junge Frau, die er als seine Tochter aufzieht und deren Eltern er vor 25 Jahren ermordet hat. Nun jedoch tritt ein Rivale auf den Plan, ein Trittbrettfahrer, den es zu erledigen gilt, lesen wir. Ihn zu identifizieren, war nicht schwer. Ihn wiederzuerkennen allerdings wird für den Hauptprotagonisten aufgrund seines fortschreitenden Gedächtnisverlusts immer mehr zur Herausforderung. Abgesehen von dieser recht stringent erzählten Thrillerhandlung sind es laut Gohlis vor allem die eingeflochtenen Reflexionen über den Tod, das Leben und das Morden, die diesen Roman so lesenswert machen. Ein "kleines Meisterwerk" des schwarzen Humors - so das Resümee des begeisterten Rezensenten.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 03.04.2020

Young-ha Kim erzählt in seinem Kriminalroman von einem Serienmörder, der an Alzheimer erkrankt und sich nun um seine Adoptivtochter, die sein Konkurrent ins Visier genommen hat. Der Roman wäre eine Zierde für André Bretons "Anthologie des schwarzen Humors" gewesen, versichert Rezensent Tobias Gohlis, der in Young-ha Kims "Aufzeichnungen eines Serienmörders" aber noch mehr sieht: einen wunderbar komponierten Kriminalroman nämlich, der lehrt, dass man über das Leben am besten nachdenken, wenn es sich verflüchtigt. Den 52-jährigen Autor rechnet Gohlis zu den talentiertesten seiner Generation.