Stefano Mancuso

Die Pflanzen und ihre Rechte

Eine Charta zur Erhaltung unserer Natur
Cover: Die Pflanzen und ihre Rechte
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2021
ISBN 9783608983227
Gebunden, 160 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Andreas Thomsen. Nicht nur Menschen und Tiere, auch Pflanzen haben Rechte. Pflanzen entfalten sich seit 2 Milliarden Jahren auf der Erde. Sie haben den Blauen Planeten in eine Grüne Insel im Weltraum umgewandelt. Höchste Zeit, den Pflanzen Rechte einzuräumen, denn sie garantieren unser Überleben. Der weltweit führende Pflanzenforscher Stefano Mancuso hat ein Manifest mit Pflanzenrechten entworfen. Pflanzen ermöglichen das Leben auf der Erde. Pflanzen sind weltweit am weitesten verbreitet, bilden die größte Gesellschaft, sind der größte 'Staat' und über alle Grenzen und Nationen weltweit beheimatet. Pflanzen garantieren unser Überleben. Sollten wir nicht dann auch den Pflanzen endlich die Rechte einräumen, die ihnen zukommen? Es sind Rechte, die zum ersten Mal von Stefano Mancuso in seinem Manifest zusammengefasst und festgehalten wurden.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 08.05.2021

Rezensentin Katharina Granzin schätzt den Mut, mit dem der italienische Neurobiologe in seinem Buch über den Klimawandel neue Pfade abseits der objektiven Betrachtung beschreitet: Ein Manifest der Pflanzen habe Mancuso verfasst, in dem diese sich in acht Artikeln gegen die "tierischen Hierarchien" und für "dezentrale Pflanzendemokratien mit verteilten Funktionen" aussprechen. Wie Mancuso jeden der Artikel anschließend mit Hintergrundinformationen unterfüttert, ein hierarchiefreies Miteinander von Pflanzen, Tieren und Menschen vertritt und dabei Hannah Arendts Eichmann-Studie oder den russischen Anarchisten Pjotr Kropotkin heranzieht, findet die Rezensentin "ungemein anregend". Schade nur, dass Pflanzen nicht demonstrieren gehen können, schließt sie.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 18.03.2021

Mit leichter Skepsis liest die Philosophin Eva Weber-Guskar dieses Buch. Pflanzen haben also Sinne, schreibt der Autor, ja, in gewissem Grade sogar kognitive Fähigkeiten. Da wird die Welt unter anderem für Veganer eng. Sollen sie zu Frutariern werden, fragt Weber-Guskar, also nur noch Produkte der Pflanzen essen, ohne sie zu beschädigen? Aber Mancuso beantwortet diese Fragen für sie nicht oder nur halb. Er entwickle zwar acht Kapitel einer "Nation der Pflanzen", aber andererseits nehme er keinen Bezug auf andere Ethiker, die sich, unter anderem unter Berufung auf Mancusos Schriften, neue Fragen zu uns und den Pflanzen stellten. Mancuso hätte diese Schriften zur Kenntnis nehmen, sich mit ihnen verflechten sollen, meint die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.03.2021

Rezensent Christian Schwägerl hält die Charta-Thesen für eine dezentrale Pflanzendemokratie, die der Botaniker Stefano Mancuso in seinem Buch festhält, für lesens- und bedenkenswert, auch wenn der Autor manche steile These im Text über die Intelligenz der Pflanzen durchaus mit einem Augenzwinkern kommuniziert, wie Schwägerl glaubt. Anregend zu einem neuen Blick auf die Fauna sind Mancusos Ausführungen über kommunizierende Wurzeln und die pflanzliche Wahrnehmung von Licht allemal, findet er, und ebenso anschlussfähig (Schwägerl fallen Diskurse bei Bruno Latour und den politischen Ökologen ein). Leider fehlt der Darstellung Tiefe und Substanz, bedauert der Rezensent, als wäre dem Autor unterwegs "der Atem ausgegangen".
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 23.02.2021

Rezensent Michael Lange kämpft in diesem Buch mit dem italienischen Botaniker Stefan Mancuso für die Rechte von Pflanzen. Nicht im juristischen Sinne, so weit eine "Verfassung" für Pflanzen zu schreiben, geht Mancuso dann doch nicht, beschwichtigt der Kritiker. Aber als leidenschaftliches "Plädoyer" empfiehlt er das Buch gern. Rezensent Lange erfährt in den anschaulichen und kenntnisreichen Schilderungen, wie viel wir in Sachen Nachhaltigkeit von Pflanzen lernen können, wie gut unterschiedliche Pflanzen miteinander arbeiten, ohne Hierarchien zu bilden, oder welche Menge an Aufgaben sie ganz ohne spezialisierte Organe bewältigen. Nach der Lektüre dieser "pflanzlichen Philosophie" blickt der Rezensent ganz neu auf die Natur.